AFRIKA/KAMERUN - Separatistische Tendenzen auch in Afrika: Englischsprachiger Teil Kameruns fordert Unabhängigkeit

Samstag, 30 September 2017

Yaoundé (Fides) – Auch in Afrika gibt es separatistische Tendenzen, während in Kurdistan bereits ein Unabhängigkeitsreferendum durchgeführt wurden und Katalonien am morgigen 1. Oktober über die Unabhängigkeit abstimmen will.
Der englischsprachige Teil Kameruns (Nordwesten und Südwesten des Landes) lädt morgen anlässlich des Tages der Unabhängigkeit von Großbritannien zu einem Tag der Volksmobilisierung ein, bei dem Bürger gegen die Regierung in Yaoundé und die angebliche Diskriminierung der englischen Sprache und des angelsächsischen Rechts (Common Law) protestieren sollen, während die Französische Sprache und französisch geprägtes Recht bevorzugt werden (vgl. Fides 9/3/2017).
Die Behörden erließen unterdessen ein Versammlungsverbot und verordnen die Schließung von Geschäften, sowie die Einschränkung der Fortbewegungsfreiheit für die kommenden drei Tage. In diesem Zusammenhang wurden in der Region zusätzliche Soldaten und Polizeibeamte stationiert.
Die Krise geht auf die Aufteilung der ehemals deutschen Kolonie an Frankreich und Großbritannien nach dem ersten Weltkrieg zurück. Der französischsprachige Teil wurde 1960 unabhängig, 1961 folgte der englischsprachige Teil.
Unterdessen kam es auch im benachbarten Nigeria, zu einem Wiederaufflammen der Bewegung für die Unabhängigkeit der Biafra-Region im Südosten des Landes, wo sezessionistische Forderungen bereits zu einem dramatischen Krieg (1966-1970) führten.
(L.M.) (Fides 30/9/2017)



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