ASIEN/PAKISTAN - Konversion vom Islam zum Christentum: Frau erhält Morddrohungen von ihren muslimischen Angehörigen

Mittwoch, 27 September 2017 islam   christentum   konversion   menschenrechte   religiöse minderheiten   religionsfreiheit   gewissensfreiheit  

Lahore (Fides) – Eine muslimische Frau aus der pakistanischen Provinz Punjab, die vom Islam zum Christentum konvertierte, erhielt Morddrohungen und hält sich nun zusammen mit ihren Angehörigen an einem geheimen Ort auf. Wie der christliche Anwalt und Menschenrechtsaktivist Sardar Mushtaq Gill, mitteilt soll die Frau wegen “Abfall vom Glauben” zusammen mit ihrem christlichen Mann Emmanuel Ghulam Masih und den beiden kleinen Kindern bedroht worden sein und zwar von den Angehörigen der muslimischen Frau, die deren Rückkehr zum Islam fordern.
“Der Staat sollte diese Menschen und deren Recht auf Meinungs- und Religionsfreiheit schützen”, so Gill, „Dies ist ein Fall der Intoleranz und der Gewalt. Wenn der Staat nicht führ ihre Sicherheit sorgt, dann wird das Ehepaar wahrscheinlich nicht überleiben. Die Ehe ist ein Sakrament zwischen zwei Personen und die muslimische Familie der Frau sollte dies akzeptieren. Dies gilt auch für ihre Entscheidung, zum christlichen Glauben zu konvertieren”.
Im pakistanischen Strafrecht ist der “Abfall vom Glauben” nicht als Straftatbestand vorgesehen, doch die so genannten Blasphemieparagraphen kommen in solchen Fällen oft zur Anwendung In Ländern wie Afghanistan, dem Iran, Malaysia, den Maldiven, Mauretanien, Nigeria, Katar, Saudi-Arabien, Somalia, Sudan, den Arabischen Emiraten und dem Jemen ist die so genannte „Apostasie“ hingegen ein Straftat und wird auf der Grundlage der islamischen Gesetze von einen Scharia-Gericht bestraft. Im Jahr 2007 wurde ein Gesetzentwurf, der für Apostasie die Todesstrafe für Männer und für Frauen lebenslange Haft vorsah vom Parlament nicht gebilligt.
Unterdessen gibt es in Pakistan zahlreiche willkürliche Hinrichtungen von so genannten “Abfälligen”: 2015 wurde zum Beispiel in Lahore das Ehepaar Aleem Masih (28) und Nadia Din Meo (23) kaltblütig ermordet, weil die Frau nach der Eheschließung zum Christentum konvertierte.
Wie katholische Geistliche aus Pakistan berichten, gibt es jedoch auch so genannte “Untergrundchristen”, die ihre Konversion zum Christentum geheim halten. Pfarrer Mario Rodrigues, der die Abteilung für Jugendpastoral der Erzdiözese Karachi leitet betont: “Es gibt junge Muslime, die sich zum Chsitentum bekehren wollen; würden sie dies öffentlich tun, hätte jeder Muslim das Recht, ihn zu töten. Deshalb kommt es nur in seltenen Fällen zu einer Konversion vom Islam zum Christentum und wenn, dann geschieht dies im Geheimen. Wenn die Gnade Gottes ein Herz erleuchtet und ein Beschluss gefasst wird, beginnt damit ein schwieriger Weg. Nur Christus kann die Kraft schenken, sich solchen Prüfungen zu stellen”.
(PA) (Fides 27/9/2017)


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