AFRIKA/SÜDSUDAN - Bischöfe: Gewalt, Morde, Folter und Vergewaltigung sind “Kriegsverbrechen”

Dienstag, 19 September 2017

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Juba (Fides) – “Unser Land lebt nicht in Frieden, die Menschen haben Angst. Der Bürgerkrieg, den wir oft als moralisch nicht zu rechtfertigen bezeichnet haben, geht weiter”, so die Bischöfe des Südsudan in einem Hirtenbrief, in dem sie Übergriffe auf die Zivilbevölkerung (vgl. Fides 24/08/2017). “Trotz unserer Appelle an alle beteiligten Parteien, Fraktionen und Einzelpersonen, den Bürgerkrieg zu beenden, gibt es weiterhin Morde, Entführungen, Plünderungen, Vertreibungen, Übergriffe auf Kirchen und Zerstörung von Eigentum im ganzen Land. In einigen Städten herrscht zwar Ruhe, doch das Schweigen der Waffen, heißt nicht, dass es dort Frieden gibt. In anderen Städten sind Zivilsten ‚Gefangene’, weil es im benachbarten Viertel zu Unruhen komme”, so die Bischöfe weiter.
“Auch Menschen, die in unseren Kirchen und in Flüchtlingscamps der Vereinten Nationen untergebracht sind, werden dort dem Missbrauch durch Sicherheitskräfte ausgesetzt. Viele sind gezwungen in Nachbarländer zu fliehen”, so die Bischöfe, die die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung als “Kriegsverbrechen” bezeichnen. “Die Menschen wurden in Häusern zusammengepfercht, die dann in Brand gesteckt wurden…es gibt keine Art von Respekt gegenüber dem Menschenleben”.
Man werde entschlossener vorgehen und sich darum bemühen, im Kontakt mit anderen christlichen Kirchen für einen Frieden zu arbeiten. “Im Rahmen des Aktionsplans für den Frieden des Rates der Kirchen im Südsudan (SSCC)”, heißt es in der Verlautbarung weiter, “werden wir uns mit dem Präsidenten treffen, aber auch mit den stellvertretenden Präsidenten, Ministern, Abgeordneten Oppositionsführern, Politikern Militärbeamten und allen anderen Komponenten der Gesellschaft und mit allen, die unserer Meinung nach in der Lage sind unser Land zum Besseren zu verändern. Und wir werden uns immer wieder Treffen, denn den Worten sollen Taten folgen”. Im vergangenen Juni brachte der Heilige Stuhl die Initiative „Der Papst für den Südsudan“ auf den Weg, die Hilfsmittel für Programme im Bildungs- und Gesundheitswesen und in der Landwirtschaft bereitstellt (vgl. Fides 30/6/2017).
(AP) (Fides 19/9/2017)


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