ASIEN/PAKISTAN - Parlament befasst sich mit dem Mord an einem christlichen Schüler

Donnerstag, 14 September 2017 schule   bildungswesen   diskriminierung   religiöse minderheiten   religionsfreiheit   islam   menschenrechte   jugendliche  

Islamabad (Fides) – “Der Mord an Sharon Masih ist tragisch und eine Schande für das Land. Wir müssen dringend handeln. Aus diesem Grund fordere ich alle Mitglieder der Nationalversammlung auf, die Reform der Lehrpläne in Pakistan als Priorität zu betrachten und in allen öffentlichen Schulen jedes Bildungsgrades, das “religiöse Zusammenleben” als Lehrinhalt zu berücksichtigen”, so der christliche Parlamentarier Khalil George am vergangenen 12. September vor dem pakistanischen Parlament zum Mord an dem christlichen Schüler Sharon Masih, der am vergangenen 30. August von muslimischen Mitschülern getötet wurde war (vgl. Fides 2/9/2017 und 13/9/2017). Diese Episode, so der christliche Abgeordnete „ist eine Gelegenheit, wenn es darum geht, der Reform der Lehrpläne in den Schulen neue Impulse zu geben“.
“Religiöse Intoleranz und Hass gegenüber Minderheiten, werden den Schülern durch Lehrpläne eingeflösst. Es sollten aber die Werte des harmonischen Zusammenlebens der Religionen als Grundlage des sozialen Zusammenlebens vermittelt werden“, so der Abgeordnete weiter. Im Fall des Mordes an Sharon, so George, “müssen strenge Strafmaßnahmen gegen die Verantwortlichen ergriffen werden und die Täter müssen nach dem Gesetzt bestraft werden”. Außerdem will Khalil George einen offiziellen Antrag darauf stellen, dass die Schule nach Sharon Masih benannt wird: „Die Eltern des Opfers müssen von der Regierung unterstützt werden”, betont er
Wie die Angehörigen des Opfers berichten, sollen die muslimischen Schüler den dem Opfer vorgeworfen haben, “er habe aus einem Becher getrunken, der vor ihm von anderen Schülern benutzt worden war“ (er war der einzige Christ in einer Klasse mit 70 muslimischen Schülern). “Sharon wurde mit Füßen getreten und die Lehrer haben nicht eingegriffen, um die Gewalt zu stoppen”, beklagen die Angehörigen. Bei der Befragung nach dem Tathergang soll einer der Lehrer erklärt haben, er habe nichts gesehen, denn er habe “Zeitung gelesen”.
Auch die “Pakistan Minorities Teachers Association” äußerte sich zu dem Mordfall: “Wie unserer Schüler betätigen, enthalten viele der Lehrbücher eine verzerrte Darstellung und befeuern damit Hass und Diskriminierung unter Nichtmuslimen. Wir versuchen die Regierung zu einer Änderung bewegen. Damit möchten wir Pakistan zu einem Staat machen, in dem religiöse Minderheiten als sich als wesentlicher Bestandteil der Nation fühlen und als solcher im Land leben”.
(PA) (Fides 14/9/2017)


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