AFRIKA/COTE D’IVOIRE - „Glücklicherweise haben die Sanktionen der Vereinten Nationen gegen mehrere Politiker haben keine Protestwelle ausgelöst, weshalb wir unsere Tätigkeit unter den Flüchtlingen und Binnenvertriebenen bald wieder aufnehmen konnten“, so der Leiter des Flüchtlingshilfswerks der Jesuiten JRS in Cote d’Ivoire

Dienstag, 21 Februar 2006

Abidjan (Fidesdienst) - „Glücklicherweise haben die Sanktionen nicht zu einer weiteren Protestwelle geführt. Diese erlaubt es uns unsere Arbeit unter Flüchtlingen und Vertriebenen, die wir infolge der Unruhen im Januar dieses Jahres unterbrechen mussten, wieder aufzunehmen. Wir hoffen, dass der Friedensprozess uns endlich weitere Möglichkeiten eröffnen wird.
Am 7. Februar 2006 hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Besitztümer dreier ivorischer Politiker eingefroren, denen sie vorwirft, dass sie den Friedensprozess in dem afrikanischen Land behindern. Der für die Verhängung von Sanktionen zuständige Ausschuss des Sicherheitsrates forderte die verantwortlichen staatlichen Behörden der Mitgliederstaaten zudem auf, die „Einreise und den Transit“ von Charles Ble Goude, Eugene Djue und Martin Kouakou Fofie zu verhindern, die sie als „Gefahr für den Prozess des Friedens und der Versöhnung in Cote d’Ivoire“ bezeichnen.
Im vergangenen Monat hatten Charles Ble Goude und Eugene Djue, die Anführer der Bewegung der Jungen Patrioten, in der sich Anhänger des ivorischen Staatspräsidenten zusammenschließen, die Mitglieder der Bewegung angeregt, den Abzug der Blauhelme der Vereinten Nationen und der französischen Einheiten zu fordern. Der Sanktionsausschuss der Vereinten Nationen wirft dem Kommandant der Rebelleneinheiten der „Forces Nouvelles“, Martin Kouakou Fofie, dessen Truppen den Norden und den Osten des Landes kontrollieren, außerdem vor, für eine Reihe von Menschenrechtsverstößen in verschiedenen Orten nördlich von Korhogo verantwortlich zu sein.
Die Sanktionen wurden verhängt, da die Blauhelme sich zum Rückzug gezwungen sahen, nachdem Demonstranten Büroräume und Fahrzeuge der UN-Einheiten in Brand gesteckt und Vorratslager der Vereinten Nationen geplündert hatten. Rund 400 zivile Mitarbeiter mussten vorübergehend evakuiert werden und der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, gab bekannt, dass Gbagbo und sein Militärschef für eventuelle weitere Unruhen zur Verantwortung gezogen werden. In seiner Verlautbarung erklärt der Sanktionsausschuss, dass eine „laufende Aktualisierung der Liste der Sanktionen vorgesehen ist.“
Cote d’Ivoire ist seit einem gescheiterten Staatsstreich im September 2002, die zum Sturz Gbagbos führen sollte in zwei Teile getrennt. Derzeit sind 7.000 Blauhelme der Vereinten Nationen und 4.000 französische Blauhelme in dem afrikanischen Land stationiert.
Neben hunderttausenden Binnenflüchtlingen leben in Cote d’Ivoire auch rund 42.000 Flüchtlinge aus Liberia (LM) (Fidesdienst, 21/02/2006 - 38 Zeilen, 376 Worte)


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