EUROPA/SCHWEIZ - Bildungsarbeit stand im Mittelpunkt der Begegnung der Institute der Scalabrini-Familie

Montag, 4 September 2017 missionsinstitute   auswanderung   bildung   jugendliche   politik  

Solothurn (Fides) – Im heutigen politischen Klima, das von unüberwindbaren Konflikten beherrscht zu sein scheint und von Ungerechtigkeit und Ängsten, die zum Selbstschutz und zur Verschließung drängen, erscheint Bildungsarbeit zunehmend notwendig, damit die Gesellschaft wieder auf solidarischen und vertrauensvollen Beziehungen basiert werden kann. Dabei ist es von grundlegender Bedeutung, dass man auf eine Kultur der Begegnung abzielt, wenn es darum geht die Extreme eines radikalen Individualismus oder eines Kommunitarismus zu überwinden, der den Anderen ausschließt.
Das Thema der Bildungsarbeit, die in den Gemeinschaften der Scalabrini-Familie stattfindet soll für alle zur Verfügung stehen, Migranten, Einheimische in unterschiedlichen Lebensumfeldern und stand im Mittelpunkt des Treffens der Generaldirektionen der drei Institute des geweihten Lebens der Scalabrini-Famiolie (Missionare, Missionsschwestern und Laien-Missionarinnen), das vom 31. August bis 1. September im Internationalen Bildungszentrum “G.B. Scalabrini” in Solothurn im Haupthaus des Säkularinstituts stattfand.
Auf der Tagesordnung standen zwei Beiträge von besonderem Interesse. Dr. Samad Qayumi, Ingenieur und ehemaliger Bildungsminister in Afghanistan, der nach 1992 wegen seines Engagements für die Volksbildung in Exil fliehen musste und heut in der Schweiz lebt und sich dort für Bildungsarbeit engagiert, betont, dass bei jungen Menschen das Interesse für politisches Engagement neu geweckt werden müsse, damit sie „öffentlich ihre Meinung sagen und sich für Frieden einsetzen“.
Der Schweizer und Franziskanerpater Albert Schmucki, Dozent an den Päpstlichen Universitäten in Rom, erinnerte daran, dass viele junge Menschen sich religiöse Fragen stellen und oft in der eigenen Familie nicht die Antwort erhalten, die ihnen beim Wachstum im Glauben und im Leben weiterhelfen. Es sei offensichtlich, dass eine Generation, die vom Individualismus geprägt ist, an Einsamkeit leidet und sich schwer tut, wenn es darum geht Erwachsene zu finden, mit denen sie sich messen können, wenn es um die eigenen Lebenspläne geht. Deshalb sei für junge Leute der Dialog mit Personen, die ihre Bildung ernst nehmen und sie auf ihrem Weg begleiten von besonderer Bedeutung.
Abschließend wurden die Initiativen der drei Scalabrini-Institute präsentiert, sowohl was direkte Aktionen zugunsten von Migranten und Flüchtlingen angeht, im Hinblick auf Aufklärungskampagnen im politischen Bereich, in der Gesellschaft und in der Kirche auf den verschiedenen Kontinenten.
(LD/SL) (Fides 4/9/2017)


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