EUROPA/PORTUGAL - Schlussbotschaft zur Versammlung der Union der Konferenzen der Europäischen Ordensoberen: Ein Europa nach dem Herzen Gottes aufbauen und auf die dringlichen Herausforderungen unserer Zeit reagieren

Montag, 20 Februar 2006

Fatima (Fidesdienst) - „Die Ordensleute, können, in der Zuversicht auf den lebendigen Geist in der Kirche, dort präsent sein, wo neue Initiativen und Wege für Europa entstehen. Dies ist ein dringlicher Aufruf zum Aufbau eines Europa nach dem Herzen Gottes“. Diesen Appell enthält die Schlussbotschaft zur Versammlung der Union der Konferenzen der Europäischen Ordensoberen (UCESM), die vom 6. bis 12. Februar in Fatima tagte (vgl. Fidesdienst vom 2. Februar 2006). Bei ihrer Versammlung unter dem Motto „Das Ordensleben heute: unsere Spiritualität angesichts der Herausforderungen in Europa“ waren 42 Konferenzen der Ordensoberen aus insgesamt 26 europäischen Ländern, stellvertretend für rund 400.000 Ordensleute vertreten.
Wie es in der Schlussbotschaft zur Versammlung der Ordensleute heißt, steht Europa heute vielfältigen Herausforderungen gegenüber, „die Hoffnung und Kreativität anregen, gleichsam aber auch Angst, Resignation und Mutlosigkeit verursachen“. Es handle sich dabei um Herausforderungen, die alle betreffen, insbesondere die Ordensleute, da es um wesentliche und wertvolle Anliegen gehe, wie zum Bespiel das Leben und dessen Sinn, die Würde der Menschen sowie Gerechtigkeit und Frieden. In diesem Sinn, seien die Ordensleute aufgerufen, „sich des ganzen Reichtums des Ordenslebens bewusst zu werden. und dabei auf die Ressourcen zurückzugreifen, die das Ordensleben birgt. In der Botschaft wird auch auf die vorrangige Bedeutung der Beziehung zu Gott hingewiesen: „Die Erfahrung des Gebets und der Kontemplation macht uns zu Zeugen, die in der Lage sind, den Glauben in einer Welt weiterzugeben, die sich auf der Suche nach dem Sinn befindet und dabei oft ohne Hoffnung und Gewissheit in die Zukunft blickt.“
Das gemeinschaftliche Leben eröffne die Möglichkeit „zur Annahme der Verschiedenheit… und ist damit eine Aufforderung zur Überwindung des Individualismus und führt zur weitreichender Solidarität mit anderen Kongregationen und anderen Kulturen“. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Ordenslebens sei das Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams“, die „den tiefen Sehnsüchten des Menschen eine Richtung geben und ihn dazu befähigen zu dienen und zu lieben“. Außerdem, so heißt es in der Botschaft weiter, tragen die Gelübde dazu bei, „uns von der Versuchung zu erlösen, unsere Macht über andere auszuüben. Vielmehr können wir uns so für die Würde des Menschen einsetzen und uns insbesondere in den Dienst der Benachteiligten und der von den verschiedenen modernen Formen der Sklaverei betroffenen zu stellen.“ Unter den Ordensleuten sei auch die Versöhnung „als Frucht des Dialogs, der Wahrheit und der Demut“ wichtig. Dies gelte auch für die Annahme Gottes, der dazu auffordert „die Hoffnungen und Erwartungen eines Europa zu erkennen, das sich im Aufbau befindet und dabei nach seiner Seele sucht“. Die Botschaft endet mit einem Aufruf zur Besinnung auf das Charisma des jeweiligen Ordensgründers „damit wir den dringlichen Appellen unserer Zeit nachkommen können, insbesondere, wenn es um die Jungendlichen geht, die die Zukunft Europas sind“. (RG) (Fidesdienst, 20/02/2006 - 39 Zeilen, 437 Worte)


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