AMERIKA/GUATEMALA - Den Schrecken farbig malen: Zeichnungen von Kindern, die über die ihnen zugefügte Gewalt nachdenken

Montag, 24 Juli 2017

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Sacoj Mixco (Fidesdienst) – Verbrechen, Drogen, Probleme in der Familie und täglicher Terror: so haben die Schüler der fünften und sechsten Grundschulklasse des Erziehungszentrums Dr. Bloem in Saoj Mixco und der öffentlichen Schule der Gemeinde La Paz in Villa Nueva in Guatemla ihre harte Wirklichkeit dargestellt. Entführungen, physische Gewalt, Drogenkonsum, häusliche Gewalt, Misshandlungen, Erniedrigungen – das sind die Szenen, die die Kinder der beiden guatemaltekischen Institute mit Hilfe von Zeichnungen aufgezeigt haben; das Thema hieß „Was ist Gewalt“. Die Ergebnisse waren verblüffend und spiegeln die „Normalität“ der Gewalt wider, die diese Kinder ständig begleitet. Alle Zeichnungen symbolisieren eine sehr unangenehme Realität: Die Gewalt ist in all ihren Lebensbereichen präsent. Wie in der Lokalpresse hervorgehoben wurde, hat diese Initiative vielen dieser Kinder die Möglichkeit gegeben, schwer in Worte zu fassende, schwierige Situationen, wiederzugeben: Häusliche Gewalt, drogenabhängige Familienmitglieder oder Frustration und Angst, die die Kinder fühlen, jedes Mal wenn sie aus dem Haus gehen müssen oder es im Gegenteil nicht tun dürfen. Die meisten von ihnen, ca. 84%, sprachen detailliert von Gewalt, während 16% erklärten nicht betroffen oder verängstigt seien. Sie leben vorwiegend in den sog. „roten Zonen“ Guatemalas, d.h. arme Gegenden mit einem extrem hoher Kriminalität, die dort so häufig vorkommt, dass die Bewohner tagtäglich Schüsse hören und die Minderjährigen sich damit abfinden müssen im Haus zu bleiben oder auf dem Schulweg Leichen sehen müssen. An dem Projekt haben bereits 89 Kinder zwischen 10 und 13 Jahren teilgenommen. Von diesen haben 54 zugegeben, dass sie Angst haben, wenn sie zum Spielen auf die Straße gehen.. Da diese Kinder von Gewalt umgeben in Gegenden leben, wo Morde und Drogen an der Tagesordnung sind, besteht große Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst am Ende im Netz krimineller Gruppen enden. (AP) (24/7/2017 Fidesdienst)

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