AFRIKA/SUDAN - Tödliche Epidemie im Süden des Landes: Infolge von Darminfektionen starben bisher insgesamt 47 Menschen, Cholera-Epidemie befürchtet

Samstag, 18 Februar 2006

Rom (Fidesdienst) - Mit einer schweren Darminfektion steckten sich im Südsudan insgesamt bereits über 1.500 Menschen an. Bei mehreren Dutzend verlief die Krankheit tödlich. Der Infektionsherd befindet sich in einer der ärmsten Regionen im Süden des Sudan.
Am meisten betroffen sind die Städte Yei, von wo aus sich die Epidemie rasch ausbreitete und bereits 26 Menschen starben und Juba, die Hauptstadt des Südsudan, wo 21 Menschen starben und die Situation weiterhin alarmierend bleibt.
In dieser Region des Sudan hat nicht einmal ein Drittel der Bevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser. In der dicht besiedelten Stadt Yei und deren Umgebung reichen die Brunnen nicht aus, um die stetig wachsende Bevölkerung zu versorgen. Die Einwohner sehen sich deshalb oft gezwungen, sich mit Wasser für den Haushalt, die persönliche Hygiene und das Vieh aus den Flussläufen zu versorgen: ein grossteil der Wasserproben, die aus Flüssen und Brunnen entnommen wurden ist von Fäkalien verschmutzt, weshalb es zu der Darminfektions-Epidemie kommen konnte und auch eine zukünftige Cholera-Epidemie nicht ausgeschlossen ist. Derartige Infektionen sind in der Region besonders gefährlich, wo die Menschen bereits an anderen Infektionskrankheiten oder Unterernährung leiden.
Den Wissenschaftlern ist es jedoch bisher noch nicht gelungen, die genaue Herkunft der Epidemie festzustellen. Die Wasserproben wurden unterdessen zur weiteren Analyse in Labore geschickt. Zu den Symptomen der Epidemie gehört akuter Durchfall, der infolge von Flüssigkeitsverlust zum Tod führen kann, wo es keine angemessene Behandlung gibt.
Angesichts der Notlage haben die in der Region tätigen Nichtregierungsorganisationen ihre Hilfsprogramme und die Bereitstellung von Hilfsmitteln intensiviert. An vorderster Front ist hier auch das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF tätig, das lebensrettende Medikamente und Hilfsmittel für die Behandlung von Durchfall und zur Vorbeugung zur Verfügung stellt.
Vor wenigen Wochen hatte das Flüchtingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) in Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) ein Abkommen mit dem Sudan und der Demokratischen Republik Kongo unterzeichnet, in dem die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Rückführung von rund 13.000 sudanesischen Flüchtlingen aus der Demokratischen Republik Kongo und von 6.800 kongolesischen Flüchtlingen aus dem Sudan festgelegt werden. Zur Unterzeichnung eines solchen Abkommens konnte es kommen, nachdem nach 21 Jahren der Bürgerkrieg im Südsudan beendet wurde. Zu dem „Austausch“ der Flüchtlinge, soll es im Süden des Landes kommen, gerade dort, wo in diesen Tagen das Epidemierisiko besonders groß ist. (AP) (Fidesdienst, 18/02/2006 - 37 Zeilen, 392 Worte)


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