ASIEN/SYRIEN - Konflikt zwischen sog. “christlichen Milizen” in der Ninive-Ebene

Montag, 17 Juli 2017 ostkirchen   mittlerer osten   sektierertum   paramilitärische gruppen  

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Quaraqosh (Fidesdienst) – Die Schutzeinheiten fuer die Ninive-Ebene (Ninive Plain Protection Units, NPU) haben die sog. „Babylon Brigaden” beschuldigt in ihren Sitz eingedrungen zu sein. Der Vorfall vom 15. Juli in der Gegend von Quaraqosh zeigt, wie kompliziert die Lage in der Region nach der Niederlage der Jihadisten des Daesh und der Wiedereroberung von Mosul ist.
Die Schutzeinheiten fuer die Ninive-Ebene sind eine lokale militaerische Organisation,die z.T. aus einheimischen Christen besteht; sie haben sich 2014 als territoriale Selbstverteidigungs-Miliz konstituiert. Die sog. „Babylon Brigaden” mit ihrem Anfuehrer Ryan al Kildani (Ryan der Chaldaeer) beanspruchen ebenfalls einen Status als christliche Miliz, obwohl festgestellt wurde, dass sie Verbindungen zu schiitischen Milizen wie die Schutzeinheiten des Volkes (Hashd al Shaabi) unterhalten, die ebenfalls in der Gegend operieren. Die „Loewen“ der „Babylon Brigaden” nennen sich „christliche Buerger, die ausgebildet sind zur Verteidigung des christlichen Staedte Mesopotamiens gegen auslaendische Kriminelle und Terroristen aus Qatar, Tunesien, Tuerkei, Kuweit, Libyen und Maroko“.
Der Fidesdienst hat verschiedentlich von der Bereitschaft des chaldaeischen Patriarchats berichtet, sich klar von den bewaffneten Gruppen im irakischen Szenarium zu distanzieren , welche eine Anbindung an die lokalen christlichen Gemeinden vorgeben. Im Maerz 2016 (s. Fides 15/03/2016) hatte der chaldaeische Patriarch, Louis Raphael Sako, eine offizielle Stellungnahmen verbreitet, um damit zu betonen, dass die chaldaeische Kirche „keinerlei Verbindung -weder direkt noch indirekt – zu den sog. „Babylon Brigaden” unterhaelt, ebensowenig zu irgendeiner bewaffneten Miliz, die sich als christlich vorstellt“.
Das Kloster von Mar Bahnam, das im Juli 2014 von Jihadisten besetzt und teilweise von ihnen im Maerz 2015 zerstoert wurde, wurde ihnen vom irakischen Heer und Milizen im November 2016 wieder entrissen. (GV) (Fidesdienst 17/07/2017


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