ASIEN/IRAQ - Kurdenführer Barzani für das Unabhängigkeits-Referendum: Wir werden die Selbstbestimmung für die Ninive-Ebene respektieren

Mittwoch, 12 Juli 2017 geopolitik   kurden   mittlerer osten   internationale politik  

ankawa.com

Brüssel (Fidesdienst) – Das von der Regierung der unabhängigen Region des irakischen Kurdistan ausgerufene Referendum zur Festschreibung seiner Unabhängigkeit vom Iraq stellt einen entscheidenden Schritt für die Zukunft der Region dar. Und wenn Europa sich auch nicht öffentlich für diese Entscheidung aussprechen kann, so müsse es doch wenigstens neutral bleiben, indem es vermeidet die Unabhängigkeitsgegner in der Zentralregierung von Baghdad zu unterstützen: Das ist einer der Hauptpunkte, die der Kurdenführer und Präsident der autonomen Region des irakischen Kurdistan, Masud Barzani, anlässlich des Treffens in Brüssel mit Vertretern des Europäischen Parlaments am 11. Juli hervorgehoben hat. Die Begegnung mit den Europarlamentariern ist die erste Etappe einer wahrhaft diplomatischen Tour Barzanis durch Europa, die er als Vorbereitung und internationale Öffentlichkeitsinformation für das auf den 25. September angesetzte Unabhängigkeitsreferendum im irakischen Kurdistan, und auf die möglichen Auswirkungen auf das Nahost-Szenarium versteht. Auf seiner Europa-Tour wird Barzani von einer Kommission begleitet, in der auch Vertreter der nicht-kurdischen Minderheiten vertreten sind, einschließlich dem Christen
Wahid Hurmuz. Bei dem Treffen mit den Mitgliedern des Europaparlaments stellte Präsident Barzani das Referendum als die große Gelegenheit vor, „all die Fehler zu korrigieren, die nach dem Ersten Weltkrieg an der kurdischen Nation verübt wurden“, und unterstrich auch die Opfer seiner Regionalregierung zugunsten der „Rettung von Christen und Yazidi“ vor den Gewaltakten der Jihadisten des selbsternannten Islamischen States (Daesh). Barzani betonte, dass die kurdische Unabhängigkeitsführung das Recht auf Selbstbestimmung der Bevölkerung der Ninive-Ebene – ein historisches Gebiet autochtoner Christengemeinden – respektieren werde. (GV) (Fidesdienst 12/7/2017).


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