ASIEN/IRAK - Chaldäisches Patriarchat nicht bei der Brüsseler Konferenz über die Zukunft der Christen in der Niniveh-Ebene vertreten

Mittwoch, 28 Juni 2017 ostkirchen   flüchtlinge   geopolitik   mittlerer osten  

SaintAdday.com

Brüssel (Fides) – Der chaldäische Patriarch wird nicht an der am heutigen 28. Juni beim Europäischen Parlament in Brüssel tagenden Konferenz über die Zukunft der Christen in der Niniveh-Ebene nach der Befreiung durch den Islamischen Staat (IS) teilnehmen. In einer am Wochenende veröffentlichten Verlautbarung hatte der chaldäische Patriarch seine Abwesenheit begründet und daran erinnert, dass „die Zukunft der Christen mit der Zukunft des ganzen irakischen Volkes“ verbunden ist, dessen wesentlicher Bestandteil auch die Christen sind. Deshalb sei es angemessen, über die christliche Präsenz im Irak zusammen mit den Behörden und anderen sozialen Komponenten des Landes zu berate. Die Organisation einer solchen Konferenz im Ausland sei nicht angebracht. Wenn westliche Institutionen den Christen im Irak helfen wollten, heißt es in der Verlautbarung, können sie es tun, indem sie die Bekämpfung des Terrorismus und den Wiederaufbau unterstützen und die Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimat begünstigen. Dabei erinnert das chaldäische Patriarchat die verschiedenen christlichen Parteien und Bewegungen im Irak daran, das sie selbst Verantwortung tragen. Bereits Anfang Mai hatte der chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako Christen geraten keine Grabenkämpfe auszuführen oder sich unrealistischen Illusionen hinzugeben (vgl. Fides 6/5/2017).
An der Konferenz über die Zukunft der Christen im Irak, die heute in Brüssel tagt und die insbesondere von dem schwedischen Europaparlamentarier Lars Adaktusson auf den Weg gebracht wurde nehmen verschiedene christliche Parteien aus dem Irak teil. Unterdessen haben andere christliche Parteien, darunter das Assyrian Democratic Movement, beschlossen die Konferenz zu boykottieren. Die Tagung so das Assyrian Democratic Movement begünstige die kurdische Vorherrschaft in der Autonomen Provinz Kurdistan.
(GV) (Fides 28/6/2017).


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