AFRIKA/D.R. KONGO - Bischöfe fordern Umsetzung der Vereinbarung vom Dezember letzten Jahres

Montag, 26 Juni 2017 bischöfe   politik   bewaffnete gruppen  

Kinshasa (Fides)- “Die Vereinbarungen vom Dezember vergangenen Jahres sind die einzige road-map, die auf unserer Verfassung basiert, weshalb wir die Umsetzung seitens aller Unterzeichner fordern”, so die Bischöfe der Demokratischen Republik Kongo in ihrer Schlussbotschaft zur Vollversammlung der Bischofskonferenz.
“Die Politiker”, heißt es in der Botschaft der Bischöfe, “versuchen mit zahlreichen Initiativen die Vereinbarungen und beeinträchtigen damit die Organisation freier, demokratischer und friedlicher Wahlen”.
Die am 31. Dezember 2016 durch die Vermittlung der Bischöfe zustande gekommenen Vereinbarungen sehen die Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit vor, die Wahlen noch vor Ende 2017 organisieren soll. Präsident Joseph Kabila brachte jedoch eine Regierung auf den Weg, der nur Teile der Opposition angehören (vgl. Fides 10/5/2017).
Der politische Stillstand habe verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes, so die Bischöfe. Viele jugendliche Arbeitslose schließen sich den zahlreichen bewaffneten Gruppen an, die in weiten Teilen des Landes Chaos und Unsicherheit verursachten. Wie zum Beispiel in Kasai, wo die Einwohner und die katholische Kirche von militärischen Auseinandersetzungen betroffen sind (vgl. Fides 20/6/2017). Nach Schätzungen der Bischöfe flohen bereits über 60.000 Kongolesen aus der Region nach Angola.
Auch der jüngste Ausbruch vieler Häftlinge, darunter Banditen und Milizionäre, aus den Gefängnissen in Kinshasa, Kasangulu, Kalemie und Beni, “stellt uns vor große Fragen. „Doch wir lassen Angst und Fatalismus nicht zu und nehmen die Situation mit friedlichen Methoden in die Hand”, so die Bischöfe, für die an erster Stelle die Umsetzung der Vereinbarungen steht.
Anlässlich der Feiern zum Jahrestag der Unabhängigkeit am kommenden 30. Juni laden die Bischöfe die Pfarreien des Landes und alle Menschen guten Willens zu einem Tag des Fastens und des Betens ein und bringen eine Spendenaktion für Menschen in Konfliktgebieten auf den Weg.
(L.M.) (Fides 26/6/2017)


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