AFRIKA/TANSANIA - Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen: “Täglich kommen über 100 neue Flüchtlinge aus Burundi nach Tansania“

Freitag, 17 Februar 2006

Dar es Salaam (Fidesdienst) - In den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Menschen aus Burundi, die im benachbarten Tansania Zuflucht suchten. Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) äußerte sich nun besorgt hinsichtlich der Lebensbedingungen dieser Flüchtlinge in den Überganslagern in Tansania, in denen diese Flüchtlinge leben. Gegenwärtig sind die Asylsuchenden in drei Übergangszentren in Kibondo im Nordwesten Tansanias untergebracht. Dort halten sich insgesamt rund 4.000 Flüchtlinge auf.
Seit Anfang des Jahres haben rund 3.500 Burundier ihr Land verlassen und ihre Zahl steigt jeden Tag um rund weitere 100 Neuankömmlinge. Allein am 16. Februar wurden über 500 Menschen registriert, die kurz zuvor in den Orten in Grenznähe angekommen waren. Die dortigen Einrichtungen waren jedoch nur für einen kurzen Aufenthalt der Flüchtlinge nach dem Überqueren der Grenze eingerichtet
Das UNHCER und dessen Partnerorganisationen tun ihr Möglichstes, um die Situation in den Zentren zu verbessern, in dem sie zusätzliches Trinkwasser liefern oder Abwasserkanäle in der Nähe der Duschen und an den Wassersammelstellen graben, oder durch den Bau neuer Kochstellen. Trotzdem sind die Gesundheitsrisiken für die Flüchtlinge angesichts der großen Zahl der auf kleinem Raum zusammenlebenden Menschen groß. Das UNHCR verhandelt unterdessen mit den tansanischen Behörden über die Möglichkeit der Umsiedlung der Asylsuchenden, deren Antrag Gewähr geleistet wurde, in bereits bestehende Aufnahmelager im Landesinneren.
Die meisten Neuankömmlinge stammen aus der Provinz Ruyigi im Osten Burundis. Nach eigenen Angaben haben sie ihre Heimat hauptsächlich infolge von Lebensmittelknappheit und Unsicherheit verlassen. Unter den neu ankommenden Flüchtlingen gibt es zahlreiche Fälle der Unterernährung.
Sorge bereitet auch die Tatsache, dass es sich bei den Neuankömmlingen um Menschen handelt, die erst vor kurzem nach Burundi zurückgekehrt waren, nachdem sie jahrelang in Tansania als Flüchtlinge gelebt hatten. In Tansania betreut das UNHCR insgesamt 350.000 Flüchtlinge, davon 195.000 aus Burundi. Seit 2002 führt das UN-Hilfswerk auch Rückführungsprogramme für burundische Flüchtlinge durch. Im Rahmen dieser Programme kehrten bereits 290.000 Burundier in die Heimat zurück. In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Rückkehrer jedoch ihren Tiefstpunkt seit Beginn der Programme erreicht. (LM) (Fidesdienst, 17/02/2006 - 34 Zeilen, 344 Worte)


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