AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Trotz Vereinbarungen über eine Waffenruhe kommt es in Bria zu Ausschreitungen

Freitag, 23 Juni 2017 bewaffnete gruppen  

Bangui (Fides) - “Leider spitzt sich die Situation auch nach der Unterzeichnung der Friedensverträge in Rom am vergangenen 19. Juni weiter zu”, so Beobachter aus missionarischen Kreisen in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik. “In Bangui ist die Lage ruhig, doch in anderen Teilen des Landes kommt es zu Ausschreitungen, insbesondere Bria, wo bei Gefechten rund 40, wenn nicht sogar 100 Menschen ums Leben kamen”.
Bria liegt im Osten des Landes und ist strategisch wichtig, was die Kontrolle über die Diamantvorkommen in der Region anbelangt. Wie Agenturen berichten, soll die Ursache für die Ausschreitungen eine interne Spaltung in den Reihen der „Front Populaire pour la Renaissance de la Centrafrique (FPRC)“ sein, eine der vielen Rebellen-Gruppen, die aus dem ehemaligen Seleka-Bündnis entstanden sind. Die FPRC dementiert unterdessen eine Beteiligung an den Ausschreitungen und macht die “Anti Balaka”-Milizen für den Überfall auf die Stadt verantwortlich, in der viele Menschen in der katholischen Pfarrei Zuflucht suchten.
Am 19. Juni wurde unter der Schirmherrschaft der römischen Basisgemeinschaft von Sant’Egidio ein Abkommen mit 13 Rebellengruppen über eine sofortige Waffenruhe unterzeichnet. Doch eine solche Waffenruhe kann im Land nur schwer kontrolliert werden. Die Mission der Vereinten Nationen in der Zentralafrikanischen Republik (MINUSCA) ist mit 10.000 Soldaten im Land präsent, doch auch diesen Einheiten gelingt es nicht, die Sicherheit zu gewährleisten.
(L.M.) (Fides 23/6/2017)


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