AFRIKA/SÜDAFRIKA - Justitia-et-Pax: “Korruption ist ein Krebsgeschwür”

Mittwoch, 21 Juni 2017 korruption   gerechtigkeit   bischöfe  

Johannesburg (Fides) - "Die Korruption in Südafrika ist ein Problem, das schon vor dem Amtsantritt von Präsident Jacob Zuma existierte. Doch es hat sich während seiner Amtszeit zugespitzt”, heißt es in einer Erklärung der Justitia-et-Pax-Kommission der Southern Africa Catholic Bishops’ Conference (SACBC) zum Korruptionskandal um das südafrikanische Staatsoberhaupt und die Veröffentlichung von rund 100.000 E-mails zu den Geschäften der Unternehmerfamilie Gupta.
“Die Mails zeigen, sollten sie authentisch sein (was derzeit noch geprüft wird), dass das Netzwerk, das den Präsidenten und seine Pläne der Zweckentfremdung von staatlichen Ressourcen schützt, viel größer ist, als gedacht”, heißt es in einer Verlautbarung der Komission, die die Korruption als “Krebsgeschwür” bezeichnet, dass „sich bei der Organisation der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Angelegenheiten in Südafrika verbreitet hat“. Auch für ein normales Dokument, auf das der Bürger ein Anrecht habe, müsse an den zuständigen Beamten ein Bestechungsgeld bezahlt werden, so die Kommission. “Wer in den Skandal verwickelt ist, den die Mails dokumentieren sollte von seinem Amt zurücktreten”, so Justitia et Pax.
An die Partei des amtierenden präsidenten Zuma, den African National Congress (ANC), appelliert die Kommission mit der bitte, für die Präsidentschaftswahl 2019, einen Kandidaten aufzustellen, der fähig ist, Ermittlungen über die Aktivitäten des jetzigen Präsidenten auf den Weg zu bringen, der “unter ethischen Gesichtspunkten glaubwürdig ist und sich in erster Person um die Korruptionsbekämpfung in unserem land bemüht“.
(L.M.) (Fides 21/6/2017)


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