AFRIKA/KENIA - Caritas hilft zehntausenden Menschen, die im Horn von Afrika infolge der Dürrekatastrophe bedroht sind, wo 8 Millionen den Hungertod riskieren

Donnerstag, 16 Februar 2006

Rom (Fidesdienst) - Angesichts der Lebensmittelkrise in Ostafrika lancierte Caritas Internationalis einen internationalen Spendenaufruf. Das katholische Hilfswerk bittet um rund 1,2 Millionen Dollar für Lebensmittelhilfen für Frauen, Kinder und ältere Menschen in Kenia, wo die Lebensmittelvorräte unter den Bedürftigen nur unter großen Schwierigkeiten verteilt werden.
In einem Bericht von Caritas Kenia zur Lebensmittelnotlage hießt es, dass bereits die ersten Menschen starben und das rund 3 Millionen Menschen Hunger leiden, weshalb dringende Lebensmittellieferungen notwendig seien. „Die Priorität ist dabei natürlich, zu verhindern, dass noch mehr Menschen sterben müssen“, so der Vorsitzende des Caritas-Entwicklungsbüros in Kenia, Mgr. Martin Kivuva.
Die katholische karitative Einrichtung hat unterdessen ein Projekt zur Betreuung von 45.000 Menschen auf den Weg gebracht, von denen über 30.000 direkt mit Lebensmittelhilfen versorgt werden und über 14.000 zusätzlich mit energieintensiver Zusatznahrung versorgt werden. Im Rahmen des Programms werden vor allem Kinder und unterernährte Frauen versorgt, darunter auch schwangere oder stillende Frauen, die zusätzliche Nahrung brauchen.
Mit dem Programm sollen vor allem diejenigen Bevölkerungsteile versorgt werden, die bisher von den Programmen der Regierung oder internationaler Hilfswerke nicht berücksichtigt wurden. Wie aus Daten hervorgeht, die in den verschiedenen kenianischen Diözesen gesammelt wurden, haben viele Menschen bisher noch keine Lebensmittel erhalten. In der Diözese Isiolo, die sich in der am meisten von der Dürrekatastrophe betroffenen Region befindet, wurden nur rund 10% der Bevölkerung mit den von der Regierung bereitgestellten Lebensmitteln versorgt. In einigen Gebieten sind die unterernährten Menschen bereits zu schwach, um zu den Verteilungsstellen zu kommen. Caritas wird vor allem diese Menschen versorgen und dabei auch kranken Menschen und Aidskranken ein besonderes Augenmerk widmen, die sich selbst nicht um die eigene Ernährung kümmern können.
Caritas Kenia wird das Programm leiten, das in Zusammenarbeit mit anderen karitativen Einrichtungen der katholischen Kirche durchgeführt wird, und möchte dabei vor allem die Transparenz bei der Verteilung der Lebensmittel garantieren und verhindern, dass die Lebensmittel, die für wirklich Bedürftige bestimmt sind, auf den Schwarzmarkt gelangen.
Außerdem sollen 18.000 Bauern im Nordosten Kenias mit Saatgut versorgt werden, das bei Einsetzen des Regens ausgesät werden soll.
Weitere 45.000 Dollar werden notwendig sein um Dschibuti mit Lebensmitteln zu versorgen, wo durch wiederholte Hungersnot das Leben von über 150.000 Menschen gefährdet ist. Die Situation wird sich vorrausichtlich auch dort noch zuspitzen, weil die Regenzeit, die normalerweise von Oktober bis Februar dauert, noch nicht eingesetzt hat.
Von den ausbleibenden Regenfällen sind insbesondere auch die Viehhirten betroffen, die für die Versorgung ihrer Herden auf Wasserstellen und grüne Weiden angewiesen sind. Ihre einzige Erwerbsquelle ist der Verkauf von Milch und Fleisch aus den Viehbeständen. Mit dem Erlös kaufen sie andere Lebensmittel. Doch das abgemagerte Vieh bringt keine Erträge mehr, weshalb die Viehzüchter sich gezwungen sehen, in der Stadt Zuflucht zu suchen, um sich dort Nahrungsmittel zu beschaffen.
Caritas Dschibuti wird 200 Familien im Landesinneren versorgen und dabei mit dem Netzwerk der katholischen Missionen zusammenarbeiten.
Insgesamt über 8 Millionen Menschen sind in Äthiopien, Somalia, Kenia und Dschibuti von der Hungersnot gefährdet. (LM) (Fidesdienst, 16/02/2006 - 47 Zeilen, 502 Worte)


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