AFRIKA/KAMERUN - Bischöfe: “Bischof Bala wurde brutal ermordet, wir fordern Aufklärung und Gerechtigkeit”

Mittwoch, 14 Juni 2017 bischöfe   verfolgung  

Yaoundé (Fides) - “Bischof Jean Marie Benoît Bala hat nicht Selbstmord begangnen, er wurde brutal ermordet”, heißt es in einer Verlautbarung der Bischofskonferenz von Kamerun zum Tod von Bischof Jean Marie Benoît Bala von Bafia, dessen Leiche am vergangenen 2. Juni im Fluss Sanaga gefunden wurde.
Der Bischof wurde seit dem Vormittag des 31. März vermisst, nachdem sein Fahrzeug auf der Pont de l’Enfance gefunden worden war. Im Fahrzeug befanden sich „eine eigenartige Nachricht (…) und sein Ausweis und andere persönliche Dinge”, heißt es in der Verlautbarung der Bischöfe weiter.
Zunächst hatte man vermutet, der Bischof habe Selbstmord begangen und die Polizei ließ den Fluss von Tauchern nach der Leiche absuchen. Ein Fischer fand schließlich am 2. Juni die sterblichen Überreste von Bischof Bala wenige Kilometer vom Pont de l’Enfance entfernt.
“Derzeit wird die Leiche noch im Rahmen der Ermittlungen von der Gerichtsmedizin untersucht, damit die tatsächliche Todesursache festgestellt und die Täter dieses abscheulichen Verbrechens gefunden werden können (…) Wir Bischöfe von Kamerun bekräftigen, dass Bischof Jean Marie Benoît nicht Selbstmord begangen hat, sondern brutal ermordet wurde. Es ist ein weiterer Mord, einer zuviel“, so die Bischofskonferenz.
“Wir trauern um viele Priester und Ordensleute, die unter bis heute nicht geklärten Umständen ermordet wurden. Insbesondere erinnern wir in diesem Zusammenhang an den emeritierten Erzbischof von Garoua, Yves Plumey, (der 1991 in Ngaoundéré ermordet wurde), an Pfarrer Joseph Mbassi (Yaoundé - 1988), Pfarrer Antony Fontegh (Kumbo -1990), an die Schwestern aus Djoum (1992), Pfarrer Engelbert Mveng (Yaoundé – 1995) um nur einige zu nennen”, heißt es in der Verlautbarung.
“Wir haben den Eindruck, als ob die Priester in Kamerun ganz besonders von finsteren und diabolischen Kräften verfolgt werden”, beklagen die Bischöfe von Kamerun in diesem Zusammenhang und fordern “die vollständige Aufklärung der Umstände und Motive des Mordes an Bischof Bala und die Identifizierung der Schuldigen und deren Verurteilung nach dem Gesetz”.
Der Staat soll “die höchste Verantwortung für den Schutz des Menschenlebens” übernehmen und Medien und soziale Netzwerke sollen auf die Verbreitung von Lügen verzichten und die Würde der Menschen respektieren. Abschließend appellieren die Bischöfe an die Mörder von Bischof Bala “und bitten um dringende und radikale Umkehr”.
(L.M.) (Fides 14/6/2017)


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