AMERIKA/PERU - „Wir müssen alle als Einzelne und als Gemeinschaft zum Wandel und zur moralischen Wiedergeburt in unserem Land beitragen“. Appell der peruanischen Bischöfe zwei Monate vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Land

Donnerstag, 16 Februar 2006

Lima (Fidesdienst) - „Es ist an der Zeit, dass wir die Zuversicht und den Glauben an uns selbst und an unser Land und seine Institutionen stärken. Wir sind alle für das Gemeinwohl verantwortlich. Alle müssen wir als Einzelne und als Gemeinschaft zum Wandel und zur moralischen Wiedergeburt in unserem Land beitragen“, heißt es in einem Hirtenbrief mit dem Titel „Ethisches Engagement für Peru“, den die peruanischen Bischöfe am 15. Februar veröffentlichten. Mit ihrem Papier möchten sie zwei Monate vor den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Land „einige ethische Richtlinien anbieten, damit sowohl Wähler als auch Kandidaten, den eigenen Pflichten als Staatsbürger auf der Grundlage reifer Überlegungen und im Bewusstsein über die Verantwortung für das Vaterland“ nachkommen.
Die Bischöfe bezeichnen die Stimmabgabe als „ein Recht aber auch eine Pflicht“, da sie es den Bürgern ermöglicht, „nach dem eigenen Gewissen die eigene politische Option zu äußern und verantwortlich zur Zukunft des Landes beizutragen“. Deshalb fordern sie alle peruanischen Staatsbürger zur Teilnahme am Urnengang auf, der ihrer Ansicht nach folgende Betrachtungen vorausgehen sollten: „Respekt und Garantie der unveräußerlichen Grundrechte des Menschen und der Familie, als natürliche Keimzelle der Gesellschaft, Schutz des Lebens von der Zeugung bis zum natürlichen Tod und demzufolge Ablehnung von Schwangerschaftsunterbrechung und Euthanasie und allem, was die Tötung ungeborenen Lebens mit sich bringt; Garantie der grundlegenden Werte einer freien, gerechten und demokratischen Gesellschaft, in der die Rechte aller und jedes einzelnen Bürgers geschützt werden.
Von Kandidaten und politischen Parteien in Peru erwarten sich die Bischöfe „ethisches Engagement und klaren politischen Willen zur Bekämpfung der Korruption“, die sich in allen Institutionen des Landes ausgebreitet hat und die öffentlichen und Moral und Ethik beeinträchtigt. Die Bischöfe fordern die Kandidaten auf, „mit wirksamen Programmen und angemessenen Maßnahmen den Notwendigkeiten und Erfordernissen der Mitbürger entgegenzukommen und dabei insbesondere die Armen und Ausgeschlossenen zu berücksichtigen und das Entwicklungspotential zu nutzen, das diese Menschen besitzen“.
Die peruanischen Bischöfe warnen die Kommunikationsmittel vor „manipulierender Wahlpropaganda, die bestimmte Interessen verfolgt“ und bitten sie darum, sich dafür einzusetzen, „dass die Wähler über wahre, aufrichtige und wirkkräftige Informationen verfügen“. Abschließend bitten die Bischöfe um eine „saubere, würdige und inhaltlich richtige Wahlkampagne, die die Wahrung der Privatsphäre beachtet“. (RG) (Fidesdienst, 16/02/2006 - 38 Zeilen, 401 Worte)


Teilen: