ASIEN/INDIEN - Christen in Gujarat fordern Rückzug eines fehlerhaften Schulbuchs aus den Schulen

Freitag, 9 Juni 2017 religiöse minderheiten   religionsfreiheit   gewissensfreiheit   bildungswesen   schule   sozialwesen  

Ahmedabad (Fides) – In einem vom “Rat für Schulbücher des Staates Gujarat” herausgegebenen Schulbuch wird Jesus als „Dämon” bezeichnet. Dagegen protestierten Christen des Staates, woraufhin der Bildungsminister bekräftigte, man werden “den Fehler rasch korrigieren”.
Der Anwalt Subramaniam Iyer, der auf den Fehler aufmerksam machte, betont, dass in einem solchen Fall der Paragraph 295 (a) des indischen Strafrechts gelte der die Beleidigung des religiösen Empfindens bestraft. “Diese Begriffsbenutzung ist unakzeptabel und muss sofort geändert werden”, denn, so Iyer, der Fehler könne eine Spaltung zwischen den Religionsgemeinschaften verursachen.
Unterdessen erklärte der Vorsitzende des „Rates für Schulbücher“, Nitin Pethani, es handle sich um einen Druckfehler: „Das Wort ‘haiva’, das in Hindi Jesus Christ bedeutet wurde unbemerkt als ‘haivan’ gedruckt, was ‚Dämon’ bedeutet“.
Doch auf die Veröffentlichung des umstrittenen Kapitels durch den Anwalt in den sozialen Medien am 3. Juni, reagierte die christliche Glaubensgemeinschaft mit der Forderung nach dem sofortigen Rückzug des Buchs aus den Schulen.
„Die Tatsache, dass Jesus in einem Schulbuch beleidigt wird“, so der Menschenrechtsaktivist und Jesuit, Pater Cedric Prakash (sj) “zeigt, dass viele heute die Erlaubnis haben, die Gedanken zu manipulieren und auf den Charakter indischer Kinder Einfluss zu nehmen. Viele haben kein Problem damit, Minderheiten zu verleugnen oder sogar zu eliminieren”. Auch der Jesuitenpater fordert “die umgehende Beseitigung des Schulbuchs und strafrechtliche Schritte sowie eine Entschuldigung gegenüber der christlichen Gemeinschaft”. "Schulbücher können immer gefährlich sein, wenn es um Religionen geht”, so der Ordensmann abschließend “Doch dabei geht es oft um Unwissenheit auf höchster Ebene und vielleicht nicht einmal um Absicht".
(SD-PA) (Fides 9/6/2017)


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