VATIKAN - Kardinal Filoni bei der Begegnung mit den Bischöfen von Äquatorialguinea: “Ihr seid Hirten, Väter und Bürder”

Montag, 22 Mai 2017 filoni   ortskirchen   bischöfe   missionarische Öffentlichkeitsarbeit  


Mongomo (Fides) – Den Bischöfen von Äquatorialguinea widmete der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Kardinal Filoni, den Vormittag des heutigen 22. Mai, mit denen er im Anschluss an die Begegnung in Mongomo einen gemeinsamen Gottesdienst feiert.
In seiner Ansprache betonte der Kardinal vor allem die Bedeutung der Gemeinschaft der Bischöfe untereinander und mit dem Klerus, den Ordensleuten und dem ganzen Gottesvolk. “Wir sind hier beisammen als Hirten und Brüder und bilden, wie die Apostel mit dem Meister, einen Leib von Personen, die für die Kirche in Äquatorialguinea verantwortlich sind”, so Kardinal Filoni. “Ihr wurdet von Christus auserwählt, damit ihr Hirten, Väter und Brüder seid”. Dies gelte vor allem im Umgang mit den Priestern, unter denen ein Klima der Verständigung und Solidarität gefördert werden soll, aber auch für die Beziehung zu den Ordensleuten: “In eurem Land”, so der Kardinal, “gibt es viele Orden, auch dank der historischen Unterstützung aus Spanien. Die vielen Jahre der unermüdlichen missionarischen, erzieherischen und katechetischen Arbeit, des stillen Engagements im Gesundheitsbereich, verdienen große Wertschätzung. Versucht diese kostbare Zusammenarbeit zu fördern und Ordensinstitute in eurem Land auch bei der Berufungspastoral zu unterstützen”.
Sodann erinnerte der Kardinalpräfekt an die Probleme des Landes und erwähnte „das Eindringen der Sekten unter das Gottesvolk, Wo wir uns zurückziehen oder nicht mehr so begeistert sind, da öffnen sich Türen für Zwiespalt und Sekten”. “Euch wurde die Verantwortung der Lehre, der Leitung und der Heiligung des Gottesvolkes übertragen”, so der Kardinal weiter. “Die Ausübung einer solchen Ausgabe erfordert, dass ihr fortwährend die Gestalt Jesu, des Guten Hirten annehmt. Ihr sollt so fühlen, handeln und lieben, wie er! Ihr sollt eure Kirche lieben und nicht für euch selbst, sondern für das Wohl der Kirche und der euch anvertrauten Gläubigen arbeiten“.
Das väterliche Amt des Bischofs umfasse das gesamte Gottesvolk, so der Kardinal weiter, deshalb sein heutzutage auch die Familienpastoral von besonderer Bedeutung. Dazu seien gut ausgebildete Führungskräfte in den Gemeinden notwendig: „In jeder Pfarrei sollten soziale und spirituellen Initiativen auf den Weg gebracht werden, an denen auch die in jüngster Zeit entstandenen kirchlichen Bewegungen mitwirken sollen, unter der Leitung von Priestern vor Ort. Damit wird die Pfarrei zu einem Ort des Wachstums, der Kultur und des menschlichen Wachstums und entspricht den Erfordernissen unserer Gläubigen. Außerdem muss die Pfarrei vor allem ein Ort des christlichen Lebens, der Begegnung und der Verkündigung des Evangeliums sein”.
“Ich danke euch für alles, was ihr tut! Bitte werdet nie müde, die Botschaft des Heils zu verkünden, die euch anvertraut wurde“, so der Kardinalpräfekt abschließend, der i8n diesem Zusammenhang daran erinnerte, dass Papst Franziskus uns lehrt und vorzeigt, „dass wir aus der Vision einer bequemen Kirche ausbrechen und in die tatsächlichen Peripherien der menschlichen Existenz gehen müssen”.
In der Predigt beim anschließenden Gottesdienst erinnerte der Kardinal erneut an die Bedeutung der Gemeinschaft: “Die Bischöfe sollen Männer der Gemeinschaft sein und die Nähe zu allen pflegen und mit der Herde zusammenleben, einschließlich der Armen, Ausgeschlossenen und Randgruppen”. Dabei erinnerte er auch an die missionarische Aufgabe des Bischofs: „Auch wenn es heute in Äquatorialguinea keine Christenverfolgung mehr gibt, wie zum Beispiel in verschiednen Teilen des Nahen Ostens und Asiens und in anderen Teilen Afrikas“, so der Kardinal, „gibt es doch verschiedene Probleme, die den christlichen Glauben bedrohen, wie zum Beispiel die Aggressivität der Sekten, der Hexenglauben, Neid, Materialismus und Individualismus sowie der Verlust moralischer Werte. Vor diesen Problemen sollt ihr euch nicht fürchten. Ihr sollt vielmehr mutig und zuversichtlich voranschreiten”, denn “missionarische Impulse sind Zeichen der Vitalität und des Wachstums einer Kirche”.
(SL) (Fides 22/5/2017)


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