ASIEN/INDIEN - Arme und Ausgegrenzte sind nach Ansicht von Erzbischof Manamparampil Priorität beim Engagement der Kirche im Bildungswesen

Dienstag, 14 Februar 2006

Bangalore (Fidesdienst) - Armen und Ausgegrenzten soll bei der Tätigkeit der katholischen Kirche im Bildungswesen in Indien ein besonderes Augenmerk gewidmet werden: dies bekräftigten die katholischen Bischöfe des Landes bei ihrer Vollversammlung in Bangalore, der Hauptstadt des indischen Unionsstaates Karnataka, wo die Bischofskonferenz vom 8. bis 15. Februar tagt. In der Indischen Bischofskonferenz schließen sich die Bischöfe der drei katholischen Riten zusammen (lateinischer, syromalankarischer, und syromalabarischer Ritus).
Im Mittelpunkt der Debatte stehen für das Jahr 2006 die beiden Themen, die das Engagement der Katholiken in Indien kennzeichnen: Das Bildungswesen mit zahlreichen katholischen Einrichtungen aller Bildungsstufen, die auch von zahlreichen nichtchristlichen Kindern besucht werden; und die Option für die Ausgegrenzten, im Dienst der Armen und der Randgruppen der Gesellschaft, dessen leuchtendes Vorbild im Land Mutter Theresa von Kalkutta ist.
In seiner Ansprache bei der Vollversammlung erklärte Erzbischof Thomas Menamparmpil von Guwahati im nordostindischen Unionsstaat Assam. „Tribale, Dalit, Frauen und allen Menschen die unter sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten unterdrückt werden, unabhängig von Glauben und Kultur, Menschen mit einer Behinderung und Arme müssen vom kirchlichen Bildungswesen bevorzugt werden“, so der Bischof.
„Die Kirche engagiert sich für die Entwicklung der Fähigkeiten jedes Menschen, für seine ganzheitliche, menschliche, kulturelle und geistliche Ausbildung und für das Wohl der Gesellschaft“, so der Bischof weiter.
„In Indien“, so der Erzbischof, „gibt es viele Gruppen, die unter gesellschaftlicher Ausgrenzung, dem Kastensystem, Vertreibung, Mangel an Arbeitsplätze, Zwangsmigration, Kinderarbeit und religiösem Fundamentalismus leiden. Deshalb ist die Kirche berufen, sich für die menschliche Förderung all dieser Personenkategorien einzusetzen und muss dabei im Bildungswesen beginnen, das die Grundlage für das Wohlergehen und die Entwicklung und das ausgeglichene Wachstum jedes Menschen ist. Die Bildung gehört deshalb zu den wesentlichen Bestandteilen der Sendung der Kirche in Indien.
Damit stimmte auch der Vorsitzende der Indischen Bischofskonferenz, Kardinal Telesphore Toppo überein, der zusammen mit 220 Konzelebranten und 15.000 Gläubigen, darunter auch 1.200 Dalit, einen Gottesdienst feierte. Der Kardinal betonte in seiner Predigt, dass „die indische Kirche auch in Zukunft die Frohbotschaft in Indien durch ihr Engagement im Gesundheits- und Erziehungswesen verkünden wird“. (Fidesdienst, 14/02/2006 - 35 Zeilen, 350 Worte)


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