AFRIKA/ÄGYPTEN - In Ismailia wird eine mit Spenden von Muslimen gebaute Kirche eingeweiht

Dienstag, 16 Mai 2017 ostkirchen   mittlerer osten   dialog   sektierertum  

CoptsToday

Minya (Fides) – Weniger als ein Jahr dauerte der Bau der zweiten Kirche in dem ägyptischen Dorf Ismailia (Provinz Minya). Ein Grund dafür, dass die christliche Kultstätte in so kurzer Zeit fertig gestellt werden konnte, war auch die finanzielle Unterstützung der muslimischen Einwohner der Region. An der Einweihung der neuen nach dem Heiligen Georg und der Muttergottes benannten Kirche, nahmen in der vergangenen Woche in einer festlichen Atmosphäre viele christliche und muslimische Dorfbewohner teil. Der Bürgermeister von Ibrahim bezeichnete in seiner Ansprache die Kirche als sichtbares und konkretes Zeichen der Stärkung der nationalen Einheit und wies darauf hin, dass die Kirche allein aus ägyptischen Mitteln finanziert wurde und nicht wie oft mit Spenden aus dem Ausland finanziert wurde.
In Ismailia und Umgebung leben rund 20.000 Ägypter, zu einem Drittel koptische Christen und zu zwei Dritteln sunnitische Muslime. Der Bau einer zweiten Kirche wurde beschlossen, um zu verhindern, dass christliche Einwohner einen weiten Weg zurücklegen müssen, wenn sie an einem Gottesdienst teilnehmen wollen und damit nicht Gefahr laufen Opfer von Überfällen und Entführungen zu werden.
Der “Ausschuss für Aussöhnung” von Ismailia, der sektiererische Konflikte im Vorfeld erkennen und verhindern soll, hatte den Bau der koptischen Kirche im März 2016 auf den Weg gebracht. Die vorwiegen muslimischen Mitglieder des Dorfes hatten über den Bau der Kirche und den Ort abgestimmt. Insgesamt 49 Mitglieder stimmten dafür und nur 4 dagegen.
(GV) (Fides 15/3/2016)


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