ASIEN/MYANMAR - Der Heilige Stuhl und Myanmar kündigen die Aufnahme diplomatischer Beziehungen an

Donnerstag, 4 Mai 2017 menschenrechte   gerechtigkeit   frieden   aussöhnung   diplomatie   politik   ethnische minderheiten   religiöse minderheiten  

Vatikanstadt (Fides) – Die katholische Kirche in Myanmar rief für 2017 ein “Jahr des Friedens” aus. In diesem besonderen Jahr “geben der Heilige Stuhl und die Republik Myanmar den gemeinsamen Beschluss der Aufnahme diplomatischer Beziehungen bekannt”. Dies wurde im Anschluss an die heutige Audienz von 4. Mai die Staatsrätin und Außenministerin von Myanmar, Aung San Suu Kyi, bei Papst Franziskus offiziell mitgeteilt.
“Wir freuen uns über diesen Beschluss”, so Bischof John Hsane Hgyi von Pathein, “denn sie ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer positiven Entwicklung hin zum Wandel. Unter den Menschen herrscht eine gewisse Zuversicht. Man muss berücksichtigen, dass die heutige Regierung erst seit einem Jahr an der Macht ist und dass es für einen sichtbaren Wandel in einer komplexen Situation die notwendige Zeit braucht. Wir danken Aung San Suu Kyi für ihr Engagement. Die Menschen vertrauen ihr und es gibt viele Menschen guten Willens, die sich für das Gemeinwohl des Landes einsetzen”.
“Zu den wichtigsten Herausforderungen gehört die Lösung des Konflikts mit ethnischen Minderheiten”, so der Bischof weiter, „denn die Gefechte zwischen der Armee und den Rebellen halten an. Am 24. Mai w8rd in Yangon ein Treffen stattfinden, bei dem ein Waffenstillstand unterzeichnet werden soll. Wir hoffen, dass alle Stämme sich diesem Waffenstillstand anschließen und dass dies ein reeller Schritt hin zum Frieden im Land sein wird. Alle Völker Myanmars und alle Religionen wünschen sich den Frieden”. Auch im Hinblick auf die Frage der muslimischen Rohingya im Süden des Landes “ist die katholische Kirche solidarisch mit den Menschen in Not und wünscht eine Lösung, die die Würde und die Rechte der Menschen auf der Grundlage der Prinzipien der Gerechtigkeit und des Friedens respektiert”, betont der Bischof.
“Wir haben für 2017 ein Jahr des Friedens ausgerufen”, so Bischof John Hsane Hgyi weiter, “und die Gläubigen in allen Diözesen gebeten für den Frieden zu beten und zu fasten und die Mitbürger auf das Thema aufmerksam zu machen. Dazu veranstalten wir auch das ganze Jahr über Studienseminare und Konferenzen in den verschiedenen Diözesen und bitten auch andere Religionsvertreter um Zusammenarbeit”.
“Wichtig ist auch die Verfassung des Landes”, so der Bischof weiter, “denn viele Ministerien werden auch heute noch von Militärs geleitet und so lange die Verfassung nicht geändert wird, ist das ein Hindernis auf dem Weg zu einem wahren Frieden”.
Abschließend wünscht sich der Bischof “Maßnahmen Armutsbekämpfung und die Zusammenarbeit für wirtschaftliche Entwicklung auf der Grundlage des Friedens und zum Wohl aller“. “Es gibt bereits viele Fortschritte und wir blicken zuversichtlich in die Zukunft”, betont Bischof Hsane Hgyi. (PA) (Fides 4/5/2017)


Teilen:
menschenrechte


gerechtigkeit


frieden


aussöhnung


diplomatie


politik


ethnische minderheiten


religiöse minderheiten