ASIEN/SYRIEN - Patriarchen erinnern an die Entführung der Erzbischöfe von Aleppo vor vier Jahren

Samstag, 22 April 2017 ostkirchen   entführungen   kriege   krisengebiete   mittlerer osten  

Syriac Orthodox Patriarchate

Aleppo (Fides) - “Christus ist auferstanden und das Schicksal der Erzbischöfe Boulos und Yohanna ist noch immer unklar“. Das Datum des Osterfests liege dieses Jahr sehr nahe beim vierten Jahrestag ihres Verschwindens, „und dies ist vielleicht ein günstiger Moment, um ein weiteres Mahl unsere Stimme zu erheben, so dass unsere Gläubigen und alle Welt den Schmerz der Kirche von Antiochien hört und die Stimme aller Betrübten im Nahen Osten”, heißt es in einer gemeinsamen Botschaft des griechisch-orthodoxen Patriarchen Yohanna X. und des syrisch-orthodoxen Patriarchen Mar Ignatios Aphrem II., in der sie an das Schicksal der Erzbischöfe von Aleppo, die am 22. Aprile 2013 entführt wurden.
Zu der Entführung bekannte sich bis heute niemand. Seither gab es immer wieder Gerüchte im Zusammenhang mit der Entführung, die sich als unwahr erwiesen.
“Die Christen der Kirche von Antigchen”, heißt es in der Botschaft weiter, “müssen sich immer daran erinnern, dass der Weg der Auferstehung am Kreuz begonnen hat und durch das Licht im leeren Grab vollendet wurde. Wir Christusgläubigen fürchten uns nicht vor Tod…doch wir beten in Momenten der Schwäche, wie Christus unsere Herr gebetet hat, dass dieser Kelch des Leidens an uns vorbeigehen möge”. In diesem Zusammenhang erinnern die beiden Patriarchen auch daran, dass die Christen der Ostkirchen, in ihrer Heimat bleiben wollen, in der sie seit Jahrtausenden verwurzelt sind: “Die Mächte dieser Welt“, so die Patriarchen, “werden uns nicht aus unserer Heimat vertreiben, denn wir sind Kinder des Kreuzes und der Auferstehung. Wir wurden im Laufe der Geschichte vertrieben und wir werden auch heute vertrieben, doch jeder einzelnen sollte sich daran erinnern, dass das Land Christi nicht seiner Jünger entleert werden wird und derer, die er bereits vor zweitausend Jahren zur Nachfolge aufgerufen hat. Und wenn die Entführung der beiden Erzbischöfe und der Priester darauf abzielt uns Christen der Ostkirchen herauszufordern und uns aus unserem Land zu vertreiben, dann gibt es nur eine Antwort: es sind vier Jahre seit der Entführung vergangen, die Krise hält seit sechs Jahren an und wir sind immer noch hier bei den Gräbern unserer Vorfahren”.
“Wir brauchen keine Sympathiebekundungen oder Schuldzuweisungen gegenüber anderen”, so die Patriarchen abschließend, “sondern einen aufrichtigen und gemeinsamen Willen zur Wiederherstellung des Friedens in unserem Land (…). Wir legen unsere Probleme nicht in die Hände der zivilisierten Welt, die uns mit schönen Worten über Demokratie und Reformen überhäufen, während unsere Menschen weder Brot noch das Nötigste zum leben haben. Es herrscht ein Krieg, der uns Syrern auferlegt wurde und unter denen auch der Libanon leidet. Und den Pries bezahlt der ganze Nahe Osten… Heute sagen wir 'es ist genug' zu denjenigen, die Terroristen finanzieren und dann so ton, als ob sie sie nicht kennen und dann hierher kommen um sie angeblich zu bekämpfen”.
(GV) (Fides, 22/4/2017).


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