AFRIKA/ANGOLA - Heute wird der 80jährige Missionar beigesetzt, der im Schlaf mit 7 Schüssen ermordet wurde

Freitag, 10 Februar 2006

Luanda (Fidesdienst) - Am heutigen 10. Februar wurde um 10.00 Uhr Ortszeit der portugiesische Missionar, Pater José Alfonso Moreira beigesetzt. Der 80jährige Missionar aus der Kongregation vom Heiligen Geist (Spiritaner) wurde am 9. Februar in seiner Wohnung in Bailundo, rund 60 Kilometer nördlich von Huambo in Angola ermordet (vgl. Fidesdienst, vom 9. Februar 2006). Die Beisetzungsfeiern fanden in der Kirche der örtlichen Mission statt und wurden von Erzbischof José de Querisos Alvers von Huambo gehalten. Zahlreiche Mitbrüder des ermordeten Ordensmannes waren aus der Landeshauptstadt Luanda gekommen. Die örtliche Regierung hatte für die Reise von Luanda nach Bailundo ein Militärflugzeug zur Verfügung gestellt, da der Ort über den Landweg nur schwer zu erreichen ist.
Unterdessen wurden weitere Einzelheiten zum Tod des Missionars bekannt. „Pater Moreira wurde mit sieben Schüssen ermordet, die aus nächster Nähe abgefeuert wurden und ihn am Kopf trafen“, so Beobachter aus kirchlichen Kreisen in Angola. „Der Missionar hatte sich kurz zuvor zur Nachtruhe zurückgezogen, als eine Gruppe 15 bewaffneter Männer in sein Zimmer eindrang und auf ihn schossen, wobei er nicht einmal aus seinem Bett aufstehen konnte“.
Von den Tätern wird vermutet, dass es sich um Banditen handelt, die die Tat nicht aus politischen Gründen begingen. „Dass es sich um Banditen handelt wird auch dadurch wahrscheinlich, dass die Wohnung des Missionars durchsucht wurde und der Katechist, der dem Missionar half, aufgefordert wurde, Wertgegenstände auszuhändigen, die es in Wirklichkeit in der Mission nicht gab“, so die Beobachter. „Leider ist das Phänomen des Banditentums hier immer weiter verbreitet und man läuft wirklich Gefahr, dass man fast grundlos ermordet wird“.
„Pater Moreira war sehr beleibt, denn er legte stets ein wahres Zeugnis der Liebe zur Mission ab, auch in schwierigen Zeiten“, so die Beobachter weiter. „Der Missionar war seit 40 Jahren ununterbrochen in Bailundo tätig, auch während der dramatischen Zeit des Bürgerkriegs von 1975-2002. Die Ortschaft wurde damals zunächst von den Guerillakämpfern der UNITA und später von den Soldaten der angolanischen Streitkräfte eingenommen. Doch Pater Moreira war es stets gelungen, die eigene Neutralität beizubehalten, ohne auf Kompromisse einzugehen, damit er das Evangelium verkünden und den Mitmenschen als freier Sohn Gottes dienen konnte“. (LM) (Fidesdienst, 10/02/2006 - 29 Zeilen, 346 Worte)


Teilen: