ASIEN/INDIEN - Den Ausgegrenzten durch Engagement im Bildungswesen helfen: Einladung des Apostolischen Nuntius zur Eröffnung der Vollversammlung der indischen Bischöfe

Freitag, 10 Februar 2006

Bangalore (Fidesdienst) - „Es ist notwendig, dass ein neues Bewusstsein hinsichtlich der Bedeutung der Verkündigung der Frohbotschaft unter den Armen und Ausgegrenzten, durch das wichtigste Mittel, das die Kirche besitzt, entsteht: damit meine ich die Bildung“, so der Apostolische Nuntius in Indien, Erzbischof Pedrolopez Quintana, bei der Eröffnung der Vollversammlung der Indischen Bischofskonferenz, die vom 8. bis 15. Februar in Bangalore im indischen Unionsstaat Karnataka tagt. In der Indischen Bischofskonferenz schließen sich die Vertreter der drei katholischen Riten des Landes zusammen (lateinischer Ritus, syromalabarischer Ritus und syromalankarischer Ritus). Die Bischöfe versammeln sich zweimal im Jahr, um die Situation der Kirche in Indien zu analysieren und das gemeinsame Vorgehen zu planen.
Im Mittelpunkt der Versammlungen des Jahres 2006 stehen die beiden Themen, die das Engagement der Katholiken in Indien besonders kennzeichnen: das Bildungswesen mit zahlreichen katholischen Einrichtungen aller Bildungsstufen, die auch von zahlreichen nichtchristlichen Kindern besucht werden; und die Option für die Ausgegrenzten, im Dienst der Armen und der Randgruppen der Gesellschaft, dessen leuchtendes Vorbild im Land Mutter Theresa von Kalkutta ist.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz und Erzbischof von Ranchi, Kardinal Telesphore Toppo forderte in seiner Ansprache alle Katholiken auf, das Engagement im Erziehungsbereich als wesentlichen Bestandteil der Sendung der Kirche bei der menschlichen Förderung zu betrachten. Die katholischen Bildungseinrichtungen, so der Erzbischof „sind für alle offen, insbesondere für Arme und Ausgegrenzte, ohne Unterschiede, was Kaste, Rasse oder Glauben anbelangt“. Dies wirke sich positiv auf die Gesellschaft aus, so der Erzbischof.
Der Kardinal erinnert auch daran, dass die Kirche bereits seit dem 19. Jahrhundert, allen Bürgern des Landes den Zugang zum Bildungswesen ermöglichte, das damals noch ein „Privileg der Eliten“ war. Damit habe sie einen Beitrag zur Abschaffung des Kastensystems geleistet und auch unter den tribalen Volksstämmen das Bewusstsein für die Möglichkeit der Teilnahme am Leben der Gesellschaft des Landes entstehen lassen.
Die indische Bischofskonferenz hat insgesamt 205 Mitglieder aus den drei verschiedenen katholischen Kirchen, darunter drei Kardinäle, 29 Erzbischöfe, 137 aktive Bischöfe und 36 emeritierte Bischöfe. (PA) (Fidesdienst, 19/02/2006 - 32 Zeilen, 343 Worte)


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