AFRIKA/SÜDAFRIKA - Justitia-et-Pax: “Entlassung des Finanzministers schadet den Armen”

Freitag, 31 März 2017 gerechtigkeit   wirtschaft   bischöfe  

Johannesburg (Fides) – Die ständigen Veränderungen an der Spitze des Finanzministerium stürzen das Land in das Chaos und verursachen Unsicherheit, und “sind nicht im Interesse der Wirtschaft und der Armen“, so der Vorsitzende der Justitia-et-Pax-Kommission der „South African Catholic Bishop’s Conference (SACBC)“.
An der Entlassung des Finanzministers Pravin Gordhan durch den südamerikanischen Präsidenten Zuma üben unterdessen auch die Opposition und sogar Mitglieder der Regierungsmehrheit Kritik. Der stellvertretende Präsident Cyril Ramaphose bezeichnete die Entlassung des Ministers als “inakzeptabel”.
Gordhan hatte Präsident Zuma verdächtigt, in Geschäfte mit der indischen Unternehmerfamilie Gupta verwickelt zu sein (vgl. Fides 18/3/2016). Auch sein Vorgänger Nhlanha Nene wurde außer dem Amte entlassen, nachdem er einen ähnlichen Verdacht geäußert hatte (vgl. Fides 17/12/2015).
“Seit der Amtsenthebung von Minister Nene ist der Eindruck entstanden, dass die Kabinettsumbildung durch den Präsidenten im Interesse des Staatschefs und nicht im Interesse des Landes stattfinden. Die letzte Umbildung hat gewiss nichts geändert an diesem Eindruck”, so Bischof Gabuza.
Neuer Finanzminister ist Malusi Gigaba. “Wir werden abwarten müssen, wie er im neuen Ministerium schlägt, wenn es um den Schutz der Prinzipien einer sauberen Regierungsführung und der Steuermoral geht, insbesondere wenn es darum geht Staatgelder vor dem Einfluss privater Geschäftsleute zu bewahren“, so Bischof Gabuza.
Die bischöfliche Kommission fordert unterdessen einen Untersuchungsausschuss, der den Einfluss von Unternehmern auf die Ernennung von Ministern prüfen soll. “Die Untersuchung” so der Bischof abschließend, „muss sich mit allen Unternehmern befassen nicht nur mit der Familie Gupta”. (L.M.) (Fides 31/3/2017)



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