AFRIKA/ÄGYPTEN - Roter Halbmond hilft koptischen Flüchtlingen aus der Sinai-Halbinsel

Samstag, 4 März 2017 flüchtlinge   dschihadisten   verfolgung   dialog  

wataninet.com

Ismailia (Fides) – Zusammen mit anderen Hilfswerken versorgen auch Mitarbeiter des Roten Halbmonds die koptischen Christen, die nach einer Reihe von gezielten Morden an Christen aus Al-Arish im Norden der Sinai-Halbinsel fliehen mussten. Die meisten Christen aus Al-Arish suchten Zuflucht in der Stadt Ismailia am Westufer des Suezkanals. In den vergangenen Stunden kamen auch muslimische Großfamilien der im Norden der Sinai-Halbinsel lebenden Beduinenstämme nach Ismailia.
Zu der Mordserie hatte sich auch das Haus der Fatwa (Dar al Ifta al Misryah) unter Leitung des ägyptischen Großmufti, das bei kontroversen Fragen Orientierungshilfe leistet, verurteilte die Mordserie und betont, dass die von dschihadistischen Gruppen gegen einheimische Christen geplante Kampagne vor allem die nationale Einheit untergraben soll. Auch der Sprecher der ultrakonservativen salafistischen Al-Nur-Partei verurteilt die gezielten Morde an Christen auf der Sinai-Halbinsel und erinnert daran, dass diese „gegen die Lehre des Islam verstoßen“ (vgl. Fides 27/2/2017).
Zu Beginn der Mordserie gegen Christen hatten so genannte Anhänger des Islamischen Staates (IS) eine Videobotschaft veröffentlicht, in der sie eine Kampagne der Gewalt gegen koptische Christen ankündigten. Das Video huldigt zudem dem jungen Selbstmordattentäter Abu Abdullah al-Masri der am vergangenen 11. Dezember in einer Kirche in Botrosiya insgesamt 29 Menschen tötete. (GV) (Fides 4/3/2017)


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