AFRIKA/SÜDSUDAN - Bischöfe: “Die Kirche ist nicht gegen die Regierung, sondern für das Wohl der Menschen”

Mittwoch, 1 März 2017

Juba (Fides) - “Die Kirche ist nicht gegen die Regierung”, so Bischof Erkolano Lodu Tombe von Yei im Südsudan, der in diesem Zusammenhang an die Bereitschaft der katholischen Bischöfe, einen Beitrag zum Frieden zu leisten, erinnert.
Die Bischofskonferenz hatte vor kurzem von Regierungssoldaten und anderen bewaffneten Gruppen gegen Zivilisten verübte Kriegesverbrechen angeprangert. „Trotz der vielen Aufrufe zum Frieden, kommt es im ganzen Land weiterhin zu Mord, Vergewaltigung, Zwangsvertreibung, Übergriffe auf Kirchen und Verwüstung von Privateigentum”, so die Bischöfe in einem vor kurzem veröffentlichten Hirtenbrief (vgl. Fides 24/2/2017).
Der Bürgerkrieg zwischen der Regierung und den Rebellen verwandelte sich im Laufe der Zeit in eine Reihe von ethnischen Konflikten im ganzen Land, die eine verheerende humanitäre Krise hervorriefen.
“Unser Land befindet sich in einer humanitären Krise und sieht sich mit einer Hungersnot, wachsender Unsicherheit und einer katastrophalen Wirtschaftskrise konfrontiert. Unsere Bürger kämpfen ganz einfach um das Überleben“, so die Bischöfe.
“Es besteht kein Zweifel daran, dass die Hungersnot vom Menschen verursacht wurde. Die Dürre hat zwar viele Teile des Landes heimgesucht, doch die Lebensmittelknappheit ist der Unsicherheit und der schlechten wirtschaftlichen Verwaltung geschuldet“, so die Bischöfe. Der Hunger führe zu einer Zuspitzung der Instabilität, “denn hungrige Menschen sind, insbesondere wenn sie ein Gewehr in der Hand halten, bereit zu plündern, um die eigene Familie zu ernähren”.
“Die Kirche ist jedoch weder gegen die Regierung noch gegen die Opposition”, so die Bischöfe, „wir sind immer für das Gute – Frieden, Gerechtigkeit, Liebe, Vergebung, Aussöhnung, Achtung der Gesetze und gute Regierungsführung – und gegen das Böse – Gewalt, Mord, Vergewaltigung, Korruption, willkürliche Haft, Stammesdenken, Diskriminierung, Unterdrückung – unabhängig davon, wer dafür verantwortlich ist“. „Wir sind jederzeit bereit zum Dialog mit und zwischen der Regierung und der Opposition“, so die Bischöfe abschließend.
(L.M.) (Fides 1/3/2017)


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