AFRIKA/D.R. KONGO - Bischöfe warnen vor “unkontrollierbarem Chaos”

Dienstag, 28 Februar 2017

Kinshasa (Agenzia Fides) - “Der politische Stillstand ist besorgniserregend und könnte unser Land in ein unkontrollierbares Chaos stürzen”, so die Bischöfe der Demokratischen Republik Kongo, wo nach dem Tod des historischen Oppositionsführers Étienne Tshisekedi (vgl. Fides 2/2/2017), eine Einigung zwischen der Regierung und der Mehrheit über die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit nicht zustande kommt, wie sie von den am vergangenen 31. Dezember unterschriebenen Vereinbarungen vorgesehen ist. (vgl. Fides 25/2/2017). “Die Uneinigkeit in den Reihen der politischen Führung und die Spannungen im Land könnten zu einer Implosion führen”, warnen die Bischöfe in einer gemeinsamen Botschaft.
Die Bischöfe erinnern an die verschiedenen Etappen der Krise, nach „der Blockierung des Wahlprozesses, dessen Regelmäßigkeit und Kontinuität unterbrochen wurden“ (ursprünglich sollte bis Dezember 2016 ein neues Staatsoberhaupt gewählt werden) und erinnern daran, dass der scheidende Präsident Joseph Kabila die Bischöfe um ihre Mittlertätigkeit gebeten hatte, die zur Unterzeichnung der Vereinbarungen vom 31. Dezember führte (vgl. Fides 3/1/2017).
Strittig sind die Modalität der Ernennung eines Premierministers und die Aufteilung der verschiedenen Ministerien zwischen Regierung und Opposition. Zur Überwindung dieser Hindernisse fordern die Bischöfe die Politiker zu einem offenen Dialog auf, “der auf dem guten Willen auf auf gegenseitigem Vertrauen basiert”. Dabei erinnern sie daran, dass Kirchenvertreter nur als Mittler auftreten, weshalb „Einschüchterungsversuche und Drohungen gegen die katholische Kirche” nicht akzeptabel seien (vgl. Fides 24/2/2017).
Die Gewalt in verschiedenen Teilen des Landes bezeichnen die Bischöfe als “wahre Tragödie”. „Ist es ein Zufall, dass dies alles im Vorfeld der Wahlen geschieht?“, fragen sich die Bischöfe, „Wir befürchten, dass damit die Wahl verzögert oder gar verhindert werden soll“.
In diesem Zusammenhang bitten die Bischöfe die beteiligten Parteien um Engagement bei der Umsetzung der Ende letzten Jahres unterzeichneten Vereinbarungen. Das Staatsoberhaupt und die Armee sollen die Sicherheit der garantieren und ei Bürger sich nicht von Hassreden verführen lassen. Schließlich bitten die Bischöfe die internationale Staatengemeinschaft um Unterstützung während der schwierigen Übergangszeit in der Demokratischen Republik Kongo. ´
(L.M.) (Fides 28/2/2017)


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