VATIKAN - „Gott bringt sein königliches Wesen dadurch zum Ausdruck, dass er sich zu den Schwachen und Schutzlosen herunterbeugt“: Im Anschluss an seine Katechese bei der Generalaudienz erinnert Papst Benedikt XVI. auch an den ermordeten Priester Andrea Santoro

Mittwoch, 8 Februar 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Bei der Generalaudienz, die am heutigen Vormittag in der nach Papst Paul VI. benannten Synodenaula stattfand, setzte Papst Benedikt XVI. die Katechese zu Psalm 145 fort und kommentierte die Verse 14-21 („Dein Reich ist ein ewiges Reich“).
Der Psalmist widmet vor allem der Liebe Gottes sein besonderes Augenmerk, der diese in besonderer Weise den Armen und Schwachen schenkt“, so der Heilige Vater. „Das königliche Wesen Gottes geht deshalb nicht auf Abstand und erhebt sich nicht über die anderen, wie das bei der Ausübung weltlicher Macht geschehen kann. Gott bring sein königliches Wesen dadurch zum Ausdruck, dass er sich zu den Schwachen und Schutzlosen herunterbeugt.“ Denn Gott „ist vor allem ein Vater, der ‚alle stützt die Fallen’ und der die ‚Gebeugten aufrichtet’. Er bietet seinen Kindern, wie ein besorgter Vater, das was sie zum Leben brauchen.“. Der Psalmist bekennt sich sodann zu seinem Glauben an die beiden Eigenschaften, die Gott in besonderer Weise auszeichnen: Gerechtigkeit und Heiligkeit, uns beschreibt deren Empfänger mit verschiedenen Begriffen und zeichnet damit folgendes Profil des wahren Gläubigen „Er ‚ruft ihn an’ im vertrauensvollen Gebet, er ‚ruft zu ihm’ mit ‚aufrichtigem Herzen’ und ‚fürchtet’ seinen Gott, dessen Willen er achtet und dessen Wort er befolgt, den er aber vor allem ‚liebt’, in der Gewissheit, dass er ihn unter seinem Schutzmantel aufnehmen wird“.
Der Psalmist hatte mit denselben Worten seinen Psalm begonnen: „Eine Aufforderung den Herrn zu Loben und ihn zu segnen, seinen „Namen“, oder vielemehr seine heilige und lebendige Person, die in der Welt und in der Geschichte wirkt“. Der Lobpreis des Betenden sollen sich alle Geschöpfe anschließen, zur gemeinschaftlichen Feier der universalen Liebe Gottes, Quelle des Friedens, der Freude und des Heils“.
In seinem Grußwort in fünf verschiedenen Sprachen, erinnerte der Heilige Vater insbesondere auch an den am 5. Februar ermordet. Wörtlich sagte der Papst : „Wir können heute nicht anders, als an Don Andrea zu erinnern, den Priester des Bistums Rom, der letzten Sonntag in der Türkei ermordet wurde, während er in seiner Kirche im Gebet versunken war. Gerade jetzt in diesen Tagen hat mich ein schöner Brief von ihm erreicht, den er am 31. Januar zusammen mit seiner kleinen christlichen Gemeinschaft in der Pfarrei Santa Maria von Trabzon geschrieben hat. Das ist ein bewegendes Zeugnis der Liebe und der Anhänglichkeit an Christus und seine Kirche. Der Herr nehme die Seele dieses stillen, mutigen Dieners des Evangeliums bei sich auf und gebe, dass das Opfer seines Lebens der Sache des Dialogs zwischen den Religionen und des Friedens zwischen den Völkern dient“. (SL) (Fidesdienst, 08/02/2006 - 37 Zeilen, 455 Worte)


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