ASIEN - Jesuiten wollen sich verstärkt um muslimisch-christlichen Dialog bemühen

Montag, 6 Februar 2017 dialog   menschenrechte   religionsfreiheit   religiöse minderheiten   islam  

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Kuala Lumpur (Fides) – Der Jesuitenorden will sich in Asien verstärkt um den islamisch-christlichen Dialog bemühen: dies wurde bei einem Treffen der Mitglieder des Jesuitenordens in Kuala Lumpur hervorgehoben. Anwesend waren Vertreter der Jesuitengemeinschaften in Pakistan, Bangladesch, Indien, Indonesien und Malaysia. Das Treffen diente nach Angaben der Veranstalter dem Erfahrungsaustausch über die Arbeit der Jesuiten in Asien unter Muslimen im asiatischen Kontext. Dies betont Pater Joseph Kalathil vom “Indian-Pakistan Peace Forum” in Jammu and Kashmir, an der Grenze zwischen Indien und Pakistan. „Unsere Arbeit unter Muslimen ist teil der Sendung Gottes in Asien: es geht um interreligiösen Dialog im Geist der Zusammenarbeit und gegenseitigen Öffnung”.
Wie P. Juan Carlos Pallardel SJ, erklärt “kann man sagen, dass es in Pakistan keinerlei Verfolgung gibt, sondern vielemehr Diskriminierung. Viele fühlen sich vom Blasphemieparagraphen bedroht. Und während viele interreligiöse Begegnungen auf höchster Ebene stattfinden, erreicht dieser Geist kaum die einfachen Leute. Jesuiten sind berufen, sich dieser Herausforderung zu stellen. Aussöhnung und Frieden sind in Pakistan nicht unmöglich”.
Über ihre Erfahrungen berichteten auch Jesuiten aus Bangladesch, Indien und Indonesien. P. Probash betont, dass man von Bangladesch – “lernen kann, wie gute Beziehungen zwischen Kirche und Staat aussehen” und “eine diskrete Öffnung der Medien festzustellen ist, die über christliche Feiertag, wie Ostern und Weihnachten berichten”.
In Indien gelang es Jesuiten de Weg für Beziehungen zwischen Christen und Muslimen zu ebnen, während in Indonesien seit kurzem die religiöse Intoleranz wieder zunimmt.
Im Licht der Erfahrungen in unterschiedlichen Kontexten sollen gemeinsame Strategien bei der Forschungs- und Bildungsarbeit mit Blick auf die Beziehungen zwischen Christen und Muslimen in Asien entwickelt werden. 2017 werden dazu Informationen aus den verschiedenen Gemeinschaften gesammelt und 2018 soll der Analyse und Reflexion gewidmet sein. Bei dem nächsten Treffen im Dezember 2018 in Bangladesch sollen die Ergebnisse in einem Buch zusammengefasst werden.
(SD-PA) (Fides 6/2/2017)


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