ASIEN/NAHER OSTEN - Trump will Einreise für Flüchtlinge aus Ländern mit muslimischer Mehrheit begrenzen und „verfolgte Christen“ bevorzugen

Samstag, 28 Januar 2017 mittlerer osten   verfolgung   dschihadisten   geopolitik   diskriminierung  

rt.com

Washington (Fides) – Kurz nachdem er ein Dekret zur Einschränkung der Zuwanderung von Flüchtligen aus einigen Ländern mit muslimischer Mehrheit unterzeichnete, erklärte der neue US-amerikanischen Präsident Donald Trump, dass “verfolgte Christen” bevorzugt einen Flüchtlingsstatus erhalten sollen. Bisher seien Christen auf der Flucht vor dem Konflikt in Syrien von der US-amerikanischen Einreisepolitik gegenüber anderen Asylbewerbern diskriminiert worden.
Über die bevorzugte Behandlung christlicher Flüchtlinge sprach Trump in einem TV-Interview mit dem von dem TV-Prediger Pat Robertson gegründeten Sender „Christian Broadcasting Network“. Auf die Frage des Journalisten, ob die von ihm eingeführten Änderungen bei der Aufnahme von Flüchtlingen mit der Situation verfolgter Christen in Verbindung stünden und ob diese eine “Priorität” sei, antwortete Donald Trump mit “Ja”. “Sie (die verfolgten Christen) wurden schrecklich behandelt”, so der US-amerikanische Präsident, der hinzufügte, dass “wenn du ein Christ aus Syrien warst, war die Einreise in die Vereinigten Staaten schwierig. Als Muslim konntest du einreisen, aber für einen Christen war das fast nicht möglich”. Trump bezeichnet die bisherige Praxis als „ungerecht“. In diesem Zusammenhang betonte er “es stimmt, dass alle verfolgt wurden, sie schlugen allen die Köpfe ab, aber unter den Christen waren es mehr. Und das halte ich für sehr ungerecht, weshalb wir ihnen helfen werden“.
Sie aus Statistiken der Pew Research Center vom vergangenen Oktober hervorgeht bestätigen die Daten die Behauptungen des US-amerikanischen Präsidenten nicht. Das Forschungsinstitut teilt mit, dass im Jahr 2016 insgesamt 38.901 muslimische und 37.521 christliche Flüchtlinge in die USA einreisten.
Das gestern im Pentagon unterzeichnete Dekret, das die Einreise von Flüchtlingen in die USA einschränkt, wurde von Präsident Trump damit bekräftigt, dass “radikalislamische Terroristen” vom Land ferngehalten werden sollen. Das Dekret legt fest, dass für die kommenden drei Monate Bürger aus sieben Ländern mit muslimischer Mehrheit nicht einreisen dürfen: Iran, Jemen, Syrien, Sudan, Libyen, Irak, Somalia. Unterdessen bezeichnen US-amerikanische Rechtsexperten eine mögliche Selektion auf der Grundlage der Religion bei der Einreise in die Vereinigten Staaten als Verfassungswidrig.
(GV) (Fides 28/1/2017)


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