AMERIKA/PUERTO RICO - Jubilee Usa Network: Puerto Rico braucht Schuldenkürzungen

Samstag, 28 Januar 2017 entwicklung   politik   wirtschaft  

Washington DC (Fides) – Am heutigen 28. Januar tagt der „Financial Oversight and Management Board“ für Puerto Rico, um erneut über die Finanzkrise auf der Insel zu beraten. In einem Schreiben vom 18. Januar hatte die Kommission festgestellt, dass die Insel in der Lage ist, rund 20% der Schulden in den kommenden drei Jahren zu zahlen.
Der „Financial Oversight and Management Board“ wurde vom US-amerikanischen Kongress im vergangenen Sommer auf den Weg gebracht und soll den Freistaat Puerto Rico bei der Zahlung der seiner Schulden in Höhe von rund 70 Milliarden Dollar unterstützen.
"Der Ausschuss bestätigt, dass Puerto Rico Schuldenkürzungen in bedeutendem Umfang braucht, damit die Wirtschaft des Landes wieder in Schwung kommen kann”, so Eric LeCompte, Geschäftsführer des Bündnisses Jubilee USA Network, in dem sich religiöse Organisationen zusammenschließen. LeCompte hatte bereits im November vergangenen Jahres vor der Kommission ausgesagt (vgl. Fides 19/11/2016).
"Sollte es bei den Gesprächen mit den Geldgebern nicht gelingen, eine bedeutende Kürzung der Schulden auszuhandeln, dann wird der Ausschuss beim zuständigen Gericht mit ein Konkursverfahren genehmigen müssen“, so LeCompte weiter.
"Der Kongress hat zur Zeit zwar viel zu tun, aber der darf Puerto Rico nicht vergessen”, bekräftigt LeCompte. "Millionen amerikanischer Staatsbürger warten in Puerto Roco darauf, dass man in Washington etwas tut, um die Krise zu beenden".
Bereits im November vergangenen Jahres hatte LeCompte daran erinnert, dass Erzbischof Roberto González Nieves von San Juan de Puerto Rico und der Generalsekretär der Bibelgesellschaft von Puerto Rico, Pfarrer Heriberto Martínez, sich an vorderster Front für den Schutz der schwachen Bevölkerungsteile vor den Auswirkungen der anhaltenden Krise einsetzen: “Wir glauben, dass Pläne, politische Maßnahmen und Schuldenumstrukturierung vor allem auch die Auswirkungen auf die schwachen Bevölkerungsteile berücksichtigen müssen“ so LeCompte damals, "diejenigen, die nicht an der Entstehung der Krise schuld sind, tragen die größte Last der schlimmsten Auswirkungen dieser Krise“.
(CE) (Fides, 28/01/2017)


Teilen: