ASIEN/INDIEN - Jesuiten betrachten Förderung des friedlichen Zusammenlebens als Priorität der heutigen Zeit

Montag, 16 Januar 2017 frieden   zivilgesellschaft   orden   dialog   religiöse minderheiten   menschenrechte   medien   evangelisierung  

Jrssap

Kalkutta (Fides) – In der heutigen Zeit gehe es vor allem darum, Unwissenheit und Vorurteile zu überwinden und junge Menschen zu Frieden und Harmonie zu erziehen, so der indische Theologe und Jesuitenpater Michael Amaladoss, der das Institut für den Dialog mit Kulturen und Religionen des „Loyola College“ in Chennai leitet und den Weltkirchen Rat in Fragen der Mission und der Evangelisierung berät.
"Wir müssen Beziehungen aufbauen und den Menschen dabei helfen, dass sie nicht nur zur Toleranz bereit sind, sondern die Unterschiede als Geschenkt der Schöpfung betrachten”, so der Jesuit, “Wir müssen ein Bündnis unter den Religionen schaffen, damit wird jeder Art von Fundamentalismus in allen Religionen entgegenwirken. Dabei geht es vor allem um die Erziehung junger Menschen, damit eine Mentalität entsteht, die Vorurteile überwindet und sozialen Frieden fördert".
Nach Ansicht von P. Amaladoss, "ist die Nutzung digitaler und sozialer Medien notwendig, damit möglichst viele Menschen erreicht werden und Netzwerke entstehen“
Unterdessen weist P. Vincent Sekhar, ebenfalls Jesuit, auf die Bedeutung des interreligiösen Dialogs in Indien hin und erinnert an die aktuelle religiöse und politische Lage des Landes, die neue Wege erfordert: "Wir müssen aktiv werden und Hindernisse, die den Pluralismus in Indien beeinträchtigen ausräumen, indem wir die Werte der Freundschaft, der Liebe, des Vertrauens und der Zusammenarbeit wieder in den Mittelpunkt stellen. Derzeit ist vor allem der Bau von Brücken notwendig, damit eine Aussöhnung zwischen den verschiedenen Gemeinschaften stattfindet“.
"Die politische Instrumentalisierung der Religion, religiöse Herausforderung und Provokation des Gemeinschaftsdenkens untergraben die Werte der Demokratie und der säkularen Staatsform Indiens", so P. Sekhar.
"Wir müssen verständlich machen”, so der Jesuitenpater weiter, “dass das Wesen aller Religionen auf Liebe, Dienstbereitschaft, Frieden und Harmonie gründet. Man muss verstehen, dass jedem Menschen ein höheres Wesen innewohnt, denn dies führt zu gegenseitigem Respekt. Respekt und Würdigung der Lehren, die in den Schriften aller Religionen festgehalten sind, werden auch zu gegenseitiger Anerkennung führen und das friedliche Zusammenleben fördern".
(PA-SD) (Fides 16/1/2017)


Teilen:
frieden


zivilgesellschaft


orden


dialog


religiöse minderheiten


menschenrechte


medien


evangelisierung