EUROPA/ARMENIEN - Zahl der “selektiven” Abtreibungen steigt drastisch

Donnerstag, 12 Januar 2017 abtreibung   zivilgesellschaft   gesundheitswesen   demographie  

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Jerewan (Fides) – Armenien, einem Land, das eng mit dein eigenen kulturellen und spirituellen Wurzeln verbunden ist, steht weltweit an dritter Stelle, was die Zahl der selektiven Abtreibungen wegen des Geschlechts des Ungeborenen anbelangt. Die Daten dokumentieren einen drastischen Anstieg der Fälle seit dem Sturz der ehemaligen Sowjetrepublik.
Wie der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) mitteilt, gab es 2012 in Armenien 114 Geburten von Jungen je 100 Geburten von Mädchen, während das natürliche Verhältnis bei 102 Jungen zu 100 Mädchen liegt. "In zehn oder zwanzig Jahren”, so warnt Garik Hairapetian vom UNFPA-Büro in Armenien “wird es ein Frauendefizit und einen drastischen Rückgang der Fruchtbarkeitsrate geben, was zu einer schweren demographischen Krise führen wird. Bis 2060 werden rund 100.000 potentielle Mütter nicht zur Welt gekommen sein. Wir werden eine Gesellschaft der männlichen 'Singles' haben ".
In staatlichen Krankenhäusern in Armenien sind solche Abtreibungen kostenlos. Im Sommer des vergangenen Jahres verabschiedete das armenische Parlament ein Gesetz, das zu einer Tendenzwende beitragen soll. Das Gesetz sieht vor, dass Abtreibungen nicht erlaubt sein sollen, wenn als Grund dafür das Geschlecht des Ungeborenen angegeben wird.
(GV) (Fides 12/1/2017).


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