AFRIKA/UGANDA - „Wahrheit und Gerechtigkeit“ fordern die Oberen der Ordensinstitute in Uganda

Mittwoch, 1 Februar 2006

Kampala (Fidesdienst) - „Als katholische Ordensleute in Uganda möchten wir unsere Stimme den anderen Stimmen hinzufügen - den katholischen Bischöfen Ugandas, dem Uganda Joint Christian Council (UJCC), der Uganda Law Society, dem Uganda Governance Monitoring Programme (UGMP), einzelnen Bürgern und ausländischen Staaten - die in den vergangenen Wochen und Monaten ihre Sorge über die Entwicklung der politischen und sozialen Lage in diesem besonderen historischen Moment in unserem Land äußerten“ heißt es in einer Erklärung des Verbandes der Oberen der Ordensinstitute in Uganda (AMISRIU). Uganda wird am 23. Februar einen neuen Präsidenten wählen.
„Ziel unserer Erklärung ist nichts anderes, als die Teilnahme an den Überlegungen und am Handeln derjenigen, die versuchen die Wahrheit zu suchen und zu leben, die uns frei macht, uns für Frieden und Gerechtigkeit und für den Aufbau von Brüderlichkeit in unserem Land einzusetzen“, so die Verantwortlichen der ugandischen Orden. „Wir wissen, dass die Armut oft bitter ist, doch wir sind überzeugt, dass viele Wunden, die bei Individuen und in der Gesellschaft entstanden sind, nur durch Bitterkeit geheilt werden können“, so die Ordensleute in einer Verlautbarung.
„Wir sind Zeugen verschiedner Formen der Unwahrheit und der Ungerechtigkeit in vielen Teilen des Landes. Dies Falschheiten und Ungerechtigkeiten müssen bei ihrem Namen genannt werden“. Die Ordensleute weisen auf einiger dieser Übel hin: Schwierigkeiten bei der Konsolidierung der demokratischen Prozesses; der Bürgerkrieg im Nordosten des Landes; die Verbreitung der Korruption, die Folgen des Urteils des internationalen Gerichtshofs zur Verantwortlichkeit Ugandas im Bürgerkrieg in demokratischen Republik Kongo; Verzerrungen bei der Wahlkampagne zu den bevorstehenden Wahlen.
Was den demokratischen Prozess und die bevorstehenden Wahlen anbelangt, weisen die Ordensleute auf verschiedene Situationen hin, die „wir mit Verwunderung zur Kenntnis nehmen: das mangelnde Eintragen von Personen auf den Wahllisten, und dies nicht, weil die Personen es nicht wünschen, sondern wegen fehlerhafter Prozeduren beim Erstellen dieser listen; Verzögerungen bei der Vorbereitung der Bürger auf die Übergangszeit und die Wahlen; Vorziehen des Wahltermins ohne überzeugenden Grund, zum Nachteil der Oppositionsparteien“.
„Trotz unserer Vorbehalte bleiben wir optimistisch und vertreten die Ansicht, dass es für die Regierung und alle beteiligten Parteien nie zu spät ist, wenn es um das Korrigieren der Situation geht“, heißt es in der Verlautbarung.
Die Ordensoberen Ugandas erwähnen auch den Bürgerkrieg im Nordosten des Landes: „Nach 20 Jahren ist es der Regierung immer noch nicht gelungen, diesen skandalösen Konflikt zu beenden! Unterdessen gibt es zwei Millionen Binnenflüchtlinge, die unter unmenschlichen Bedingungen leben müssen. Rund tausend Vertriebene sterben jede Woche und dies ist eine Schande für die Regierung und uns alle“.
Abschließend fordern die ugandischen Ordensoberen alle Ordensleute des Landes und alle Menschen, die Frieden und Gerechtigkeit suchen, an einem Tag des Gebets für den Frieden und der Gerechtigkeit und teilzunehmen, der in allen Diözesen des Landes am Samstag, den 19. Februar 2006 stattfinden soll.“ (LM) (Fidesdienst, 01/02/2006 - 44 Zeilen, 466 Worte)


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