ASIEN/INDIEN - Bischöfe besorgt angesichts der jüngsten Übergriffe auf Christen in Indien

Mittwoch, 1 Februar 2006

Mumbai (Fidesdienst) - In Indien kam es zu weiteren Übergriffen auf christliches Personal durch hinduistische Extremisten. Dies besorgt die indischen Bischöfe, die sich auch bei der baldigen Vollersammlung, die vom 8. bis 15. Februar in Bangalore (im indischen Unionsstaat) stattfinden wird, mit der Frage befassen werden. Die Bischofskonferenz verurteilte die jüngste Episode nachdrücklich und bat den Staat um Garantien zur Wahrung der Legalität.
Ziel der hinduistischen Extremisten waren dieses Mal ein katholischer Bischof und drei indische Priester: am 29. Januar hatte Bischof Thomas Dabre von Vasai das Dorf Ghosali, in der Nähe von Mumbai (im indischen Unionsstaat Mahrashtra) besucht, wo er an der Eröffnung eines neuen Heims für Waisen und Straßenkinder teilnahm. Das neue „Suryuodaya Ashram“ wird sich vor allem um die Alphabetisierung und Schulbildung der indischen Kinder bemühen. Der Bischof, der sich in Begleitung von drei Priestern (P. Oneil Faroz, P. Philip Vaz und P. Andrew Rodriguez) befand, wurde von Mitgliedern der hinduistischen „Bajrang Dal“-Bewegung mit Steinen beschmissen: über 100 Anhänger der Bewegung hatten sich der neuen Einrichtung genähert, Slogans gerufen und mit Steinen geschmissen, was unter der einheimischen Bevölkerung zu Angst und Entsetzen führte. Viele waren mit Stöcken und Brechstangen bewaffnet und beschuldigten die katholische Einrichtung, sie wolle die Kinder der Region zum Christentum bekehren.
Nur durch das Eingreifen der Dorfbewohnter zum Schutz der vier katholischen Kirchenvertreter konnten schlimmere Folgen verhindert werden. Die Episode wurde von den Vertretern der örtlichen Behörden verurteilt und die christliche Gemeinde wandte sich ein einer Anklageschrift an den indischen Premierminister, von dem sie angemessenen Schutz für den Bischof und christliche Einrichtungen erbaten.
Zu einer weiteren Episode war es am Tag zuvor am 28. Januar in Bhopal, im Staat Madhya Pradesh gekommen, wo protestantische Christen der Pfingstkirche bei einem Gebetstreffen von 20 mit Stöcken und Messern bewaffneten Männern angegriffen wurden. Viele Teilnehmer wurden schwer verletzt, andere trugen leichte Verletzungen davon. Die christlichen Religionsführer des indischen Staates und Vertreter anderer Konfessionen verurteilten den Vorfall mit Nachdruck und baten die Behörden um die Einleitung von Ermittlungen gegen die Verantwortlichen. (Fidesdienst, 01/02/2006 - 29 Zeilen, 342 Worte)


Teilen: