AFRIKA/SUDSUDAN - Bischof von Yei nach ethnischen Massakern: “Die Menschen leben in ständiger Angst”

Freitag, 2 Dezember 2016 massaker   kriege   bischöfe  

Juba (Fides) - “Über einhundert Menschen leben in Angst und Schrecken angesichts der Unsicherheit und können die Stadt nicht verlassen”, so Bischof Erkolano Lodu Tombe von Yei (Equatoria, Südsudan) im Gespräch mit “Radio Easter” in einem Kommentar zur Welle der Morde und den Massakern, für die bewaffnete Gruppen verantwortlich gemacht werden, die gegen Anhänger des ehemaligen stellvertretenden Präsidenten Riek Machar kämpfen (vgl. Fides 30/8/2016).
“In Yei wird zur Zeit zwar nicht geschossen aber die Menschen leben in ständiger Angst vor einer neuen Welle der Gewalt” so Bischof Lodu. Wie der Bischof mitteilt, können die Einwohner der umliegenden Dörfer nicht über den Landweg nach Yei kommen, während die Bauern ihre Felder nicht bewirtschaften können und die Menschen auch künftig auf Lebensmittelhilfen angewiesen sein werden.
Der Bürgerkrieg zwischen dem Präsidenten Salva Kiir und dem ehemaligen stellvertretenden Präsidenten Riek Machar hat inzwischen die Dimensionen eines ethnischen Konflikts angenommen, der Dinka (Kiir) und Nuer (Machar) einander gegenüberstellt. Die anderen im Land lebenden Volksstämme schließen sich einer der beiden Fraktion an und erhoffen sich davon eigene Vorteile.
Der Vertreter der USA beim Rat für Menschenrechte der Vereinten Nationen in Genf beklagt unterdessen, dass die südsudanesische Regierung das gewaltsame Vorgehen gegen die Einwohner der Region Equatoria unterstützt.
(L.M.) (Fides 2/12/2016)


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