ASIEN/TÜRKEI - Ermittlungen wegen Bedrohung von Mitarbeitern der armenischen Zeitung Agos eingestellt

Dienstag, 29 November 2016 krisengebiete   religiöse minderheiten  

Agos

Istanbul (Fides) – Zwei Mitglieder einer ultranationalistischen Organisation, die Mitarbeiter der in zwei Sprachen erscheinenden Tageszeitung Agos mit Sitz in Istanbul bedroht hatten, wurden aus der Untersuchungshaft entlassen. Weitere Ermittlungen wurden eingestellt. Wie Agos in seiner jüngsten Ausgabe mitteilt wurden die Verdächtigen mit der Begründung freigelassen, dass es sich bei den Drohgebärden “nicht um eine tatsächliche Bedrohung handelt”. Wie der derzeitige Direktor von Agos, Yetvart Danzikyan, betont, hatten die ultranationalistischen Aktivisten einen Kranz vor der Redaktion niedergelegt und angedroht, “wir sind bereit jederzeit, auch während der Nacht zu handeln”. Diese Drohung, so Danzikyan, war auch von unbekannten Aktivisten gegenüber dem armenischen Journalisten und damaligen Direktor Hrant Dink ausgesprochen worden, der wenig später, am 19. Januar 2007, vor dem Redaktionsgebäude ermordet wurde.
(GV) (Fides 29/11/2016).




Teilen: