AFRIKA/MALI - “Kommunalwahlen sind ein Fortschritt im politischen Prozess”

Donnerstag, 24 November 2016 wahlen   bewaffnete gruppen   caritas  


Bamako (Fides) - “Obschon die Lage in Mali schwierig bleibt, gibt es Forschritte im politischen Prozess”, so der Generalsekretär der Bischofskonferenz von Mali, Pfarrer Edmond Dembele, in einem Kommentar zu den Kommunalwahlen am vergangenen 20. November. “Nach der Präsidentschaftswahl im Jahr 2013 und den Parlamentswahlen im Jahr 2014 fanden in diesem Jahr auch die Kommunalwahlen statt, die bereits zweimal verschoben wurden”.
“Leider starben in einigen nördlichen Landesteilen Soldaten bei Anschlägen bewaffneter Gruppen, die sich dem Friedensabkommen mit der Regierung nicht angeschlossen hatten. Doch nun hat sich die Situation wieder beruhigt und es wurde mit der Stimmenauszählung begonnen“, so der katholische Geistliche.
Pfarrer Dembele betont, dass der Friedensprozess trotzdem vorankommt. “In der vergangenen Woche hat die “Alliance nationale pour la sauvegarde de l'identité peule et la restauration de la justice (ANSIPRJ) die Bereitschaft zum Niederlegen der Waffen angekündigt, andere bewaffnete Neben den bewaffneten Gruppen der Tuareg und der Islamisten, die im Norden kämpfen, waren im Zentrum des Landes bewaffnete Gruppen der Peul aktiv geworden, die unter dem Einfluss von Islamisten stehen. Sie wollen angeblich die Mitglieder des Stammes der Peul vor Übergriffen der Armee schützen”.
Das Nomadenvolk der Peul lebt in verschiedenen Ländern im Westen Afrikas, darunter Mali, Burkina Faso, Guinea und Nigeria. “In Mali”, so Pfarrer Dembele, “leben Peul vor allem im Zentrum des Landes in den Regionen Mopti und Ségou. Einige haben sich islamistischen Gruppen und insbesondere der aus der islamistischen AQMI hervorgegangenen MUJAO-Bewegung angeschlossen. Während der Krise im Norden im Jahr 2012, als Touareg und Islamisten Teile des Nordens eroberten, behaupteten die Peul, dass sie selbst Opfer der von Übergriffen der Armee wurden. Aus diesem Grund bildeten sie so genannte ‚Selbstschutz’-Einheiten”.
Den Wahlprozess begleitete die katholische Ortskirche in Mali mit Fortbildungsprogrammen der Caritas für Wahlbeobachter. “Dies wurde bereits für die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen angeboten und auch bei diese Wahl bildete Caritas Mali die eigenen Beobachter aus, wo die möglich war”, so Pfarrer Dembele. “Obschon es in einigen Teilen des Nordens, wie zum Beispiel in Kidal und in Teilen von Gao und Tumbuktu, wegen der Präsenz bewaffneter Gruppen keine Wahlen gab, wird die Regierung dort in den Gemeinden Übergangsverwaltungen einrichten. Voraussichtlich werden auch dort im kommenden Jahr Wahlen stattfinden können”, so der Priester abschließend. (L.M.) (Fides 24/11/2016)



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