ASIEN/SRI LANKA - Harmonie und Frieden im Land fordern der Erzbischof von Colombo und die christlichen Religionsführer in ihren Botschaften

Dienstag, 31 Januar 2006

Colombo (Fidesdienst) - „Das gemeinsame Bemühen um Frieden ist für uns ein Imperativ. Als katholische Gemeinde haben wir stets um eine politische Lösung gebeten, die unserer Glaubensgemeinschaft ein sorgloses Leben in Frieden und Würde ermöglicht“, so Erzbischof Oswald Gomis von Colombo in einer Botschaft anlässlich des Fests der Unabhängigkeit am 4. Februar.
In der Botschaft fordert der Erzbischof die Bürger des Landes zur Einheit auf und erinnert an die Vergangenheit: „Wir feiern den Jahrestag der Unabhängigkeit in einem Klima der Unsicherheit und der Spannung. Was am Anfang ein sprachliches Problem zu sein schien, hat sich in einen Streit ausgeweitet, bei dem es heute um territoriale Abspaltung und Sezession geht. Dies hat zu einem langjährigen Konflikt geführt. Doch kein Problem ist unüberwindbar. Als Bürger Sri Lankas haben wir in unserer zweitausendjährigen Geschichte viele Prüfungen bestanden. Äußere kulturelle, politische und wirtschaftliche Einflüsse haben sich im Guten und im Schlechten ausgewirkt. Doch wir doch es ist uns immer trotz aller Einschränkungen gelungen, zu überleben“. Der Erzbischof fährt fort: „Die wichtigste Lektion, die wir aus diesen historischen Ereignissen lernen sollten lautet: wenn wir vereint waren, dann hatten wir erfolg, als wir uns spalteten mussten wir Niederlagen erfahren.“
In diesem Zusammenhang wünscht sich der Erzbischof: „Ich hoffe sehr, dass wir in der Lage sein werden, dieselbe Einheit und den notwendigen Zusammenhalt unter Beweis zu stellen, damit die aktuelle Krise überwunden werden kann. Es wäre oberflächlich zu denken, dass nur eine Partei oder politische Gruppe allein die Kraft zum Finden einer Lösung aufbringen kann. Gemeinsames Bemühen ist für uns ein Imperativ. Wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir nicht mehr zurück können, wenn unsere Politiker nicht Weitsicht und Edelmut zeigen. Es freut uns, dass der Präsident in diesem Sinn handelt. Wir hoffen, dass alle, die eine wichtige Rolle in der politischen Führungsschicht spielen, diese Initiative unterstützen und sie als eine nationale Pflicht und nicht als eine persönliche Frage betrachten.“
„Als katholische Glaubensgemeinschaft“, so der Erzbischof, „haben wir stets um eine politische Lösung gebeten, die unserer Gemeinde ein Leben in Frieden und Würde ermöglicht“, so der Erzbischof abschließend, der am 4. Februar einem Vespergottesdienst in der Basilika unserer Lieben Frau von Lanka in Tewatte vorstehen wird.
In den vergangenen Tagen hatten die christlichen Religionsführer Sri Lankas in einer gemeinsamen Botschaft um „das Ende der Eskalation der Gewalt gebeten, die ein weiteres Mal zur Verängstigung der Bevölkerung geführt hat“. In diesem Zusammenhang hatten sie beklagt, dass „keiner die eigene Verantwortung übernehmen will“, wenn es darum gehe, diese Gewalt zu beenden. (PA) (Fidesdienst, 31/01/2006 - 37 Zeilen, 429 Worte)


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