ASIEN/MYANMAR - Religionsvertreter: “Der Frieden ist unsere gemeinsame Religion”

Mittwoch, 16 November 2016 frieden   gerechtigkeit   religiöse minderheiten   religionsfreiheit   religiöser fundamentalismus   aussöhnung   ethnische minderheiten  

Yangon (Fides) – Der Friede sei das höchste Gut aller Bürger und Gemeinschaften in Myanmar. Daran erinnern Vertreter verschiedener Religionen, darunter auch der katholische Kardinal Cardinale Charles Maung Bo, politische und militärische Führungskräfte des Landes. "Als Vertreter der Religionen in Myanmar appellieren wir an politische und militärische Führungskräfte mit der Bitte um Anstrengungen für die Aussehung und den Frieden sowie das Gemeinwohl der Bürger des Landes", heißt es in einer gemeinsamen Botschaft.
Besorgt äußern sich die Religionsvertreter im Hinblick auf neue Konflikte zwischen der Armee und Rebellen aus ethnischen Minderheiten in den Staaten Kachin und Karen sowie nach der erneuten Gewalt gegen die muslimische Minderheit im Staat Arakan.
"Die Demokratie steht in den Anfängen,”, so die Religionsvertreter zu den Zeichen der Hoffnung, „Es gab eine Konferenz in Panglong, an der Vertreter aller Minderheiten teilnahmen. Unser Land wird von der ganzen Welt umworben. Millionen Touristen besuchen die Region jedes Jahr. Wir haben friedliche Wahlen gehabt und ein legitimiertes Parlament. Präsident Daw Su leitet das Land mit Zuversicht und Weisheit. Unsere Träume werden wahr und wir danken allen, die dafür gearbeitet haben".
"Doch der Albtraum des Krieges geht weiter“, heißt es in der Botschaft zu den negativen Aspekten, „Über 200.000 Binnenflüchtlinge mussten ihre Heimat verlassen. Zu den alten Konflikten kommen neue hinzu. Unter den Flüchtlingen verbreiten sich Menschenhandel, Drogen und Gewalt. Interne Konflikte haben chronisches Elend für tausende Menschen mit sich gebracht und beeinträchtigen die Entwicklung und das harmonische Zusammenleben“.
Abschließend erinnern die Religionsvertreter daran, dass Aung San, der erste Premierminister des Landes, im Jahr 1947 “alle am Dialog beteiligt hat und dabei zuerst die Gemeinsamkeiten erörterte und die Kontroversen erst danach ansprach. Aung San wünschte eine föderative Lösung".
"Wir appellieren an euch alle, Politiker der Nationalen Liga für Demokratie, Befehlshaber der Armee, Anführer von bewaffneten Gruppen und ethnischen Parteien sowie Vertreter der Zivilgesellschaft, mit der Bitte um die Suche nach einer gemeinsamen politischen Lösung der Konflikte. Wir appellieren an alle Religionsführer, damit sie sich als Instrumente des Friedens verstehen. Myanmar braucht heute nur eine Religion: den Frieden, denn der ist unserer gemeinsame Religion”.
(PA) (Fides 16/11/2016)


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