AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - „Die katholischen Laien müssen geeint sein, damit sie auf das Leben des Landes Einfluss nehmen können“, so die Teilnehmer des Forums der Katholischen Laien

Dienstag, 31 Januar 2006

Kinshasa (Fidesdienst) - „Damit sie die Gesellschaft evangelisieren kann, muss die Kirche auf zwei Ebenen handeln und zwar im kulturellen und im institutionellen Bereich. Die, die in diesen Bereichen handeln müssen, sind die Laiengläubigen, die ihre Rolle als „Salz der Erde“ und „Licht der Welt“ wahrnehmen müssen, wenn es um die Heiligung der Gesellschaft geht“, so umschreiben die Delegierten der katholischen Laiengläubigen in der Demokratischen Republik Kongo die Rolle der Laien in der Kirche, in ihrer Schlusserklärung zum Forum der Katholischen Laien, das vom 22. bis 26. Januar in Kinshasa tagte. Die Veranstaltung stand unter dem Thema „Das zivile Engagement und die christliche Verantwortung“.
Die Laien, die auf der einen Seite die Aufgabe besitzen, im alltäglichen Lebensumfeld vom Evangelium Zeugnis abzulegen sollten sich in Organisationen zusammenschließen, wo es gilt, wirklich Einfluss zu nehmen: „Die Präsenz und das Handeln der katholischen Laien in den Institutionen unseres Landes sind reell und sichtbar. Diese Präsenz und diese Tätigkeit sind jedoch nicht immer wirksam, weil viele auf eigene Faust handeln. Ihre Aktionen werden dabei von einem sozialen, wirtschaftlichen und politischen System eingeschränkt, das von einem Werteverfall gekennzeichnet ist.“
„Damit die Präsenz und die Handlungsfähigkeit der katholischen Laien in den Institutionen unseres Landes gestärkt wird“, heißt es in dem Dokument weiter, „möchten die Teilnehmer des Forums der Katholischen Laien den Rat des katholischen Laienapostolats im Kongo (CALCC) zur offiziellen Stimme der kongolesischen Laien machen, der ein Treibriemen zwischen der bischöflichen Laienkommission und den verschiedenen Laienbewegungen und -verbänden sein soll.“
Die Katholiken und insbesondere die Laien sind in den vergangenen Jahren im Kongo besonders gefordert, da das Land unter schwerwiegenden sozialen Problemen leidet, die in der Verlautbarung wie folgt zusammengefasst werden: „Politische Parteien sollten Schulen sein, die die Bürger auf ihre politisches Mitwirken vorbereiten, doch sie sind größtenteils nicht existent. Es gibt sie nur im Umfeld einiger Persönlichkeiten und nicht mit Blick auf wahre gesellschaftliche Projekte“.
„Die wirtschaftliche Abhängigkeit und die Unmöglichkeit der Teilhabe an den Vorteilen der Globalisierung“, so die Laienvertreter in ihrem Dokument, „stellen uns den Herausforderungen der Armut, der Arbeitslosigkeit, der sozialen Unsicherheit, der Marktschwäche und des Verfalls der staatlichen Institutionen“.
„Welche Rolle können die katholischen Laien angesichts dieser sozialen und politischen Herausforderungen spielen?“, fragen sich die Autoren des Dokuments. „Hier sind wir berufen, uns zu prüfen, damit wir erkennen, was wir bisher getan haben und was es noch zu tun gilt. Es reicht nicht aus, dass wir uns auf Prinzipien berufen, Absichten erklären oder auf Ungerechtigkeiten hinweisen: denn Worte haben kein reelles Gewicht, wenn nicht jeder von uns mit dem eigenen Gewissen und mit der eigenen Verantwortung und einer konzertierten Aktion dahinter steht.“
„Die Probleme unseres Landes sind die Probleme der Menschen. Für die Geburt eines neuen Kongo fordern wir alle katholischen Laien und alle Kongolesen guten Willens auf, sich wirkkräftig für den Sieg der Wahrheit einzusetzen“, heißt es im Dokument, das auch auf die Bedeutung der für den Juni dieses Jahres geplanten Wahlen betont, bei denen „neue Führungskräfte in alle leitenden Ämter des Saates gewählt werden, damit es einen wahren Rechtsstaat geben wird“. Aus diesem Grund appellieren die Teilnehmer des Forums der katholischen Laien an alle Laien mit der Bitte, sich um „dasselbe gesellschaftliche Projekt“ zu vereinen. (LM) (Fidesdienst, 31/01/2006 - 49 Zeilen, 560 Worte)


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