AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - „Die ganzheitliche und permanente Ausbildung der Personen, das Aufzeigen von Beispielen der Heiligkeit sind der Königsweg zur Bewältigung der Herausforderungen der Evangelisierung“, so der stellvertretende Vorsitzende der Kongolesischen Bischofskonferenz

Samstag, 28 Januar 2006

Rom (Fidesdienst) - „Die permanente Ausbildung des Klerus, der Ordensleute und der Laien ist der beste Weg, wenn es darum geht, die Herausforderungen zu bewältigen, denen die Kirche im Kongo gegenübersteht“, so der stellvertretende Vorsitzende der Kongolesischen Bischofskonferenz, Bischof Tharcisse Tshibangu Tshishiku von Mbujmayi, der sich derzeit zum Ad limina-Besuch in Rom aufhält. „Wir brauchen Personen, die unter geistlichen, kulturellen, sozialen und politischen Aspekten gut ausgebildet sind“, so der Bischof. „Ein wichtiges Beispiel ist das Programm zur Vorbereitung auf die Wahlen, mit denen die Kirche gute Ergebnisse im Vorfeld der Volksbefragung im Dezember dieses Jahres erzielen konnte. Wir werden in diesem Sinn auch zur Vorbereitung der Menschen auf die allgemeinen Wahlen tätig sein.“
„Die erzieherische Tätigkeit der katholischen Kirche ist jedoch um einiges vielfältiger. Ganze Generationen von Kongolesen wurden an katholischen Schulen ausgebildet. Wir können sagen, dass die ganze Führungsklasse katholische Schulen besucht hat. Dies ist eine Rolle, die von allen anerkannt wird“, so Bischof Tshibangu.
Was die Zukunftsperspektiven des Landes anbelangt, so verschweigt der stellvertretende Vorsitzende der Bischofskonferenz nicht die aktuellen Probleme des Landes, weist aber auch in diesem Zusammenhang auf den positiven Beitrag der Kirche hin: „Die Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, haben ihren Ursprung in den Schwierigkeiten, die es im Land gegenwärtig gibt. Arbeitslosigkeit, Kriminalität, ein Frieden, der sich noch in der Phase der Konsolidierung befindet, sind nur einige der Herausforderungen, die das ganze Land bewältigen werden muss“, so der Bischof.
„Hinter allem verbirgt sich ein Problem, dass gleichsam geistlicher und kultureller Art ist“, so Bischof Tshibangu. „Wir leben in einer Welt, in der die Länder voneinander abhängen. Unsere Jugendlichen sind den gleichen kulturellen Einflüssen ausgesetzt, wie die Gleichaltrigen in anderen Ländern. Kinder und Jugendliche in Kinshasa sehen dieselben Fernsehprogramme, wie ihre Altersgenossen in Paris, Brüssel und Rom. Deshalb ist eine Spaltung zwischen unseren traditionellen Werten und dem kulturellen Einfluss aus dem Ausland entstanden. Dies gilt vor allem für die Städte, die immer größer werden. In der Demokratischen Republik Kongo gibt es, wie auch in anderen afrikanischen Ländern eine zunehmende Verstädterung und eine Entleerung der ländlichen Gebiete“, betont Bischof Tshibangu.
„Dieses Phänomen“, so der Bischof weiter, „führt zu einem Ungleichgewicht, nicht nur auf sozialer, sondern auch auf psychologischer und geistlicher Ebene, und insbesondere durch die Verbreitung antichristlicher Werte. Deshalb können sich Sekten auch immer weiter ausbreiten, von denen einige im eigenen Land entstehen und andere aus dem Ausland kommen und über große finanzielle Mittel verfügen. Auf der anderen Seite breiten sich aber auch Aberglauben und der traditionelle Glaube an „Hexerei“ immer weiter aus.“
„Angesichts dieser Probleme hat die katholische Kirche beschlossen, vor allem die ganzheitliche Ausbildung der Personen (Diözesan- und Ordenspriester, Schwestern und Laien) intensiv zu fördern und den Gläubigen damit Bezugspersonen gegenüber zu stellen“ so der Bischof von Mbujmayi. „Das 20jährige Jubiläum der Seligsprechung von Schwester Clementina Anuarite Nengapeta ist für uns Gelegenheit zu einem Jahr des Gebets und des Nachdenkens über die Figur der kongolesischen Seligen. Das „Anuarite“-Jahr begann am 1. Dezember 2005 und wird am 1. Dezember 2006 mit einer Wallfahrt zum Heiligtum im Geburtsort der Seligen enden. Unter anderem hoffen wir, dass wir das Heiligtum in den Rang einer Basilika erheben werden können.“ (LM) (Fidesdienst, 28/01/2006 - 47 Zeilen, 547 Worte)


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