AMERIKA/HAITI - Notlage nach Hurrikan Matthew: Menschen mit einer Behinderung sind besonders betroffen

Montag, 10 Oktober 2016 naturkatastrophen  

CBM_Italia

Port au Prince (Fides) – Auf Haiti herrscht die schlimmste humanitäre Notlage seit dem verheerenden Erdbeben des Jahres 2010. Der Hurrikan Matthew verwüstete das Land am vergangenen 4. Oktober und verursachte den Tod von mindestens 840 Menschen. Nach Angeben des Büros der Vereinten Nationen für humanitäre Angelegenheiten brauchen 350.000 Menschen Hilfe, 1,3 Millionen wurden evakuiert. “In Notsituationen kommen doppelt so viele Menschen mit einer Behinderung im Vergleich zum Rest der Bevölkerung ums Leben”, so das Hilfswerk CBM Italia onlus. “Menschen mit einer Behinderung sind bei Naturkatastrophen besonders betroffen”, so Massimo Maggio, Leiter von CBM Italia, „Die größte Schwierigkeit ist für sie, sich in Sicherheit zu bringen. Von einem Tag auf den anderen brechen Hilfsnetzwerke zusammen, die eigenen Hilfsmittel werden beschädigt und es wird schwieriger, sich zu versorgen oder die notwendige Hilfe zu erhalten”.
CBM Italia unterstützt über 20 Hilfswerke auf Haiti, wo das Hilfswerk mit Partnerorganisationen zusammenarbeitet. Drei dieser Projekte befinden sich in den am meisten betroffenen Gebieten. Der Leiter der Abteilung für Lateinamerika bei CBM bestätigt das Ausmaß der Notlage auf Haiti, insbesondere in Port-au-Prince, wo viele Kinder mit einer Behinderung und deren Eltern auf der Suche nach einer Unterkunft sind. Im Landesinneren wurden viele Schulen schwer beschädigt und diejenigen, die noch intakt sind, werden als provisorische Unterkünfte benutzt. Auch drei Schulen des Hilfswerks CBM für Kinder mit einer Behinderung wurden schwer beschädigt: die Arche Chantal, die von 20 Kindern mit einer Behinderung besucht wird, die Simon School für taubstumme Kinder und die SHAA School für Kinder mit einer Sehbehinderung. Die Schüler wurden in Notunterkünften untergebracht und sind auf Hilfsmittel angewiesen, darunter Wasser, Lebensmittel und Kleidung. Nach Schätzungen brauchen in der Region rund 100 Menschen mit einer Behinderung Soforthilfe.
(AP) (Fides 10/10/2016)



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