ASIEN/SRI LANKA - Nach der Ankündigung der Wiederaufnahme der Gespräche zwischen der Regierung und den Rebellen, hoffen die Menschen wieder auf Frieden

Donnerstag, 26 Januar 2006

Colombo (Fidesdienst) - Viele politischen, gesellschaftlichen und religiösen Kräfte, darunter auch die Katholiken des Landes engagieren sich konstruktiv für die Wiederaufnahme der Friedensgespräche in Sri Lanka. Anlass zu neuer Hoffnung gab die Ankündigung der Vereinbarungen zwischen der Regierung und den Rebellen der LTTE (Liberation Tigers of Tamil Eelam) über die Wiederaufnahme der gemeinsamen Treffen in Genf in der Schweiz im kommenden Februar. Die beteiligten Parteien werden damit an den Dialog anknüpfen, der nach dem Waffenstillstand im Februar 2002 unterbrochen wurde und bei dem es seit vier Jahren keine Fortschritte mehr gab. „Es besteht vorsichtiger Optimismus. Man hofft, dass auf die Absichtserklärung Fakten, Projekte und konkrete Schritte in Richtung Frieden folgen werden. Politische Verantwortliche beider Seiten, Singhalesen und Tamilen, müssen nun ihr Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Land unter Beweis stellen“, so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche.
Die Vereinbarung über die Wiederaufnahme der Gespräche in Genf kam dank der Vermittlertätigkeit des Norwegers Erik Solheim zustande, der um jeden Preis die Wiederaufnahme des Bürgerkriegs verhindern möchte, die viele Beobachter nach den jüngsten Episoden der Gewalt und den zahlreichen Verstößen gegen das Waffenstillstandsabkommen befürchten. „Alle sind angesichts der Verschlechterung der Sicherheitslage besorgt und verängstigt angesichts der vielen Todesopfer, doch es ist die Zeit gekommen, dass dies ein Ende findet“, so der norwegische Mittler. Solheim traf sich sowohl mit dem neuen Präsidenten Mahinda Rajapaske als auch mit den Anführern der Tamilen-Bewegung, und konnte einen ersten Erfolg erzielen: es ist ihm gelungen, die Parteien nach Monaten der Missverständnisse und gegenseitigen Forderungen von der Notwendigkeit der Gespräche zu überzeugen.
In den vergangenen Tagen hatten zahlreiche Parteien in Sri Lanka die Regierung zur Wiederaufnahme der Friedensgespräche mit den Rebellen aufgefordert, Presse, Bürgerinitiativen und religiöse Gemeinschaften unterstützten dies Forderung, wodurch das Bild einer gewissen ‚Einstimmigkeit’ in der öffentlichen Meinung entstand. Auch Vertreter der katholischen Kirche verurteilten die erneute Gewalt und empfahlen die dringende Wiederaufnahme des Dialogs, damit eine Ausweitung der Gewalt auf das ganze Land vermieden werden kann.
Unter den internationalen Organisationen äußerte auch das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen die eigene Sorge hinsichtlich der fortschreitenden Verschlechterung der Sicherheitslage in Sri Lanka, die dazu führt, dass die Zahl der Flüchtlinge steigt. Aus Furcht vor einer Eskalation der Gewalt überqueren Einwohner aus dem Norden der Insel die Palk-Enge (zwischen Sri Lanka und Indien) und suchen im indischen Unionsstaat Tamil Nadu Zuflucht. (PA) (Fidesdienst, 26/01/2006 - 36 Zeilen, 397 Worte)


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