ASIEN/JORDANIEN - Jordanien nimmt die meisten Flüchtlinge auf: Caritasdirektor hält die Situation für unhaltbar

Mittwoch, 5 Oktober 2016 flüchtlinge   caritas  

Campo profughi Zaatari (Wikipedia)

Amman (Fides) – In Jordanien leben derzeit 2,7 Millionen Flüchtlinge: damit ist das Königreich das Land mit den meisten Flüchtlingen weltweit, gefolgt von der Türkei, (2,5 Millionen), Pakistan (1,6 Millionen) und dem Libanon (1,5 Millionen). Dies geht aus einem Bericht von Amnesty International hervor, der dokumentiert dass die Flüchtlinge in insgesamt nur 10 von 193 Ländern weltweit unterkommen.
“Diese Daten”, so der Generaldirektor von Caritas Jordanien, Wael Suleiman, im Gespräch mit dem Fidesdienst, “sind im Vergleich zur Realität eher zu niedrig geschätzt, und sind vor allem auch deshalb beeindruckend, weil sie dokumentieren, dass die reichsten und am weitesten entwickelten Länder nur relativ wenige Flüchtlinge aufnehmen, wobei die Regierungen in vielen dieser Länder sich mit Kräften konfrontiert sehen, die die Angst vor Flüchtlingen oder die Ablehnung ihnen gegenüber schüren. Jordanien heißt alle willkommen, wir wissen, dass wir eine wichtige humanitäre Mission ausüben und möchten dies auch in Zukunft tun. In der jüngsten Vergangenheit haben rund 200.000 syrische Zuwanderer einen regulären Arbeitsplatz gefunden. Doch Flüchtlinge und Zuwandere machen heute rund 40% der Bevölkerung unseres Landes aus. Die Staatsverschuldung wächst in den letzten Jahren entsprechend. Viele Jordanier sind heute ärmer als die Zuwanderer. Wenn sich die internationale Staatengemeinschaft dieser Situation nicht bewusst wird und unser Bemühen in unserem Land unterstützt, dann wird eine Zeig kommen, in der auch hier die Pforten verschlossen werden und diejenigen zurückgeschickt werde, die vor Hunger und Krieg fliehen”. (GV) (Fides 5/10/2016).


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