AFRIKA/SAMBIA - Katholiken und Protestanten wehren sich gegen ein “Ministerium für religiöse Angelegenheiten“

Dienstag, 27 September 2016 bischöfe   Ökumene   politik  

Lusaka (Fides) – Sambische Katholiken und Protestanten wehren sich gemeinsam gegen die Schaffung eines neuen Ministeriums für Religiöse Angelegenheiten (“Ministry of National Guidance and Religious Affairs”). “Angesichts der zahlreichen finanziellen und wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen sich unser Land konfrontiert sieht, sind wir der Ansicht, dass die Schaffung eines solchen Ministeriums weder vorrangig noch umsichtig ist. Vielmehr sind wir der Meinung, dass die Sambier sich ein Land wünschen das demokratisch und nicht theokratisch ist”, heißt es in einer gemeinsamen Verlautbarung der Katholischen Bischofskonferenz und des Council of Churches in Zambia, in dem sich die größten protestantischen Glaubensgemeinschaften zusammenschließen.
“Wir glauben, dass wir als Kirchen und Glaubensgemeinschaften bisher in der Lage waren, den uns von Gott anvertrauten Auftrag zu erfüllen und auf beachtliche Weise zur Entwicklung des Landes beizutragen und zwar ohne ein solches Ministerium. Deshalb lehnen die Bischofskonferenz und der Rat der Kirchen in Sambia die Schaffung eines solches Ministeriums ab”, heißt es in der Verlautbarung abschließend.
Die Partei des Präsidenten Edgar Chagwa Lungu, Patriotic Front (PF), die die Initiative auf den Weg brachte betont, dass die Schaffung des neuen Ministeriums zur Regulierung der Aktivitäten der wichtigsten Kirchen des Landes beitragen solle, insbesondere, der zahlreichen “Kirchen”, die wie Pilze aus dem Boden sprießen und deren Zielgruppe besonders schwache Personen sind.
Zum Chef des neuen Ministeriums ernannte das Staatsoberhaupt den pfingstkirchlichen Pastor Godfridah Sumaili. Das Parlament muss diese Ernennung und die Schaffung des Ministeriums noch ratifizieren. Die Evangelical Fellowship of Zambia (EFZ), in der sich die pfingstkirchlichen Gemeinschaften zusammenschließen, begrüßt die Initiative des Präsidenten, da diese “die christlichen Werte fördert und die der Erklärung, dass Sambia ein christlicher Staat ist, eine größere Bedeutung zukommen lässt”.
(L.M.) (Fides 27/9/2016)


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